• Medientyp: Buch
  • Titel: Juninovember
  • Beteiligte: Kirsch, Sarah [VerfasserIn]
  • Erschienen: München: Dt. Verl.-Anst., 2014
  • Ausgabe: 1. Aufl.
  • Umfang: 196 S.; 200 mm x 125 mm
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 3421046360; 9783421046369
  • RVK-Notation: GN 7176 : Primärliteratur
  • Schlagwörter: Kirsch, Sarah
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Dies ist bereits der 5. Band mit Tagebuch-Aufzeichnungen der bekannten, 2013 verstorbenen Lyrikerin, die diesmal von September 2002 bis März 2003 reichen (Band 4: "Märzveilchen", ID-A 14/12). In gewohnt-lakonischer Form und ohne literarischen Anspruch notiert Sarah Kirsch hier ihre täglichen Aktivitäten - von Gesprächen mit dem Sohn über Arztbesuche bis zum abendlichen Fernsehprogramm -, stellt Beobachtungen über das Wetter neben Eindrücke von Lesereisen, Kommentare zu Büchern und Autoren neben knappe Kommentare zur Weltpolitik. Die Anmerkungen zu Schriftstellerkollegen ebenso wie zum Zeitgeschehen sind von provozierender Schlichtheit (so z.B. zu C. Nooteboom: "oller Kitsch"), und der Sprachton der Notizen ist erneut umgangssprachlich-flapsig gehalten, mit einer Vorliebe fürs Berlinern und für kalauerartige Sprachverballhornungen (z.B. "Glatzenschneider" für Friseur, "Nerz" für März usw.) - was viele Leser ziemlich nerven dürfte. Einziger Lichtblick: die eingestreuten Gedichte. Vorrangig für Kirsch-Verehrer, die sich ein Bild über den privaten Lebensalltag der Autorin machen wollen. (Ronald Schneider)

    Schon zu Lebzeiten galt Sarah Kirsch als Klassikerin, und sie hinterlässt ein umfangreiches, vielfach ausgezeichnetes Werk. In ihrer Lyrik schildert sie Seelenzustände voller hintergründiger Finesse und politischer Anspielungen. Trotz ihrer vordergründigen Einfachheit sind die Gedichte wie auch die Tagebuchaufzeichnungen alles andere als naiv. Aus dem Nachlass der großen Dichterin vernehmen wir in "Juninovember" diese unverkennbare Stimme in eigenwilligem Duktus und voll poetischer Kraft. In den Notaten aus den Jahren 2002/2003 blitzt die archaische Kraft der Natur auf, der Raureif und der dichte Nebel des Nordens, die Unterhaltungen der Rotkehlchen an der Futterstelle und »herrlich flimmerndes, flammerndes Abendrot«. Immer wieder werden auch gesellschaftliche und politische Fragen wie die Geiselnahme in Tschetschenien oder das Vorgehen der Amerikaner im Irakkrieg kommentiert. Das unmittelbare Erleben und ihr eigenständiges Urteil hat sich die Dichterin bis zuletzt bewahrt

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