Beschreibung:
Der renommierte Berliner Professor für südeuropäische Geschichte verfolgt die Geschichte der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, lange Jahre Inbegriff einer multikulturellen Stadt, von der Gründung durch die Osmanen im Mittelalter bis zur postjugoslawischen Gegenwart. Rezension: Bis zum Bosnienkrieg galt Sarajevo, die Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, als Inbegriff einer multikulturellen Stadt, einer Brücke zwischen Ost und West, zwischen Religionen und Kulturen (vgl. E. Rathfelder: 2007). Dieses Bild einer Stadt mit Kultpotenzial, das in den Künsten vielfältigen Niederschlag gefunden hat, bildet die Folie für diese detailreiche, gut lesbare wissenschaftliche Monografie, die den geschichtlichen Bogen von der Gründung durch die Osmanen im Mittelalter bis zur postjugoslawischen Gegenwart schlägt. Die Kulturgeschichte weitgehend aussparend, wendet sie sich allerdings weniger an Sarajevo-Nostalgiker als an ein universitäres Publikum. Über die Jahrhunderte hinweg untersucht der durch zahlreiche einschlägige Veröffentlichungen bekannte, inzwischen emeritierte Berliner Professor für südosteuropäische Geschichte (zuletzt 2012), wie sich in einem heterogen geprägten Stadtraum dennoch vielfältige Formen sozialer und gesellschaftlicher Interaktion entwickeln konnten. Abbildungen im Text, farbiger Bildteil. Im Anhang Tabellen, Zeittafel, Bibliografie, Personenregister. (3)