• Medientyp: E-Book; Hochschulschrift
  • Titel: Grimms Märchen in Leichter Sprache. Zum Nutzen von Häufigkeitslisten für die Wortwahl
  • Beteiligte: Beckers, Sylvia [Verfasser:in]
  • Erschienen: 2014
  • Umfang: Online-Ressource
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Online-Ressource
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Hildesheim, Univ., Masterarbeit, 2014
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Die meisten Menschen sind von Kindesbeinen an mit Märchen – insbesondere denen der Brüder Grimm – vertraut. Doch manche kennen keine oder nur wenige Märchen, da ihnen nicht von klein auf vorgelesen wurde beziehungsweise sie die Geschichten nicht selbst lesen konnten oder können. Dies kann beispielsweise bei gehörlosen Menschen der Fall sein: Ihr Zugriff auf Märchen gestaltet sich anders als der hörender Menschen. Hat ein gehörloses Kind ebenfalls gehörlose Eltern, können Märchen in Gebärdensprache erzählt werden. In den meisten Fällen haben gehörlose Kinder jedoch hörende Eltern. Dann reicht die Gebärdensprachkompetenz vielleicht auf beiden Seiten nicht aus, um Geschichten zu erzählen beziehungsweise zu verstehen. Es bliebe also noch das Lesen von Märchen. Doch auch dies birgt für Gehörlose Barrieren, da die Schriftsprache auf der Lautsprache basiert, welche sie kaum erlernen können. Die Aneignung der Schriftsprache ist für Gehörlose daher viel schwieriger als für Hörende. Deshalb entspricht ihr Leseniveau häufig nicht demjenigen Hörender gleichen Alters. Um die Teilhabe aller Gesellschaftsmitglieder zu erleichtern, gibt es für Behörden schon Vorgaben für eine sprachlich barrierefreie Gestaltung von Informationsangeboten. In dieser Arbeit wird untersucht, ob und wie diese Barrierefreiheit mittels Leichter Sprache auch im kulturellen Bereich – hier am Beispiel des Märchens – umgesetzt werden kann. Zunächst werden die Besonderheiten der Märchensprache analysiert. Im Anschluss geht es um die Frage, ob die Lesekompetenz gehörloser Menschen für die Lektüre von Märchen ausreichend ist. Schließlich werden die Eignung der Leichten Sprache für die Adressatengruppe und die Probleme, die sich aus der märcheneigenen Sprache für eine Umsetzung in Leichter Sprache ergeben, erörtert. Ein Fokus wird dann auf die lexikalische Ebene gelegt, da ein Hauptgrund für die Leseschwierigkeiten Gehörloser oft ein geringer Wortschatz ist und Märchen wiederum oft alte, ungeläufige Wörter enthalten. Es soll untersucht werden, inwiefern die Wortwahl für einen Text in Leichter Sprache durch einen Abgleich mit Worthäufigkeitslisten gestaltet werden kann – dies könnte zu einer weniger subjektiven Vorgehensweise beitragen und das Verfassen eines Leichte-Sprache-Textes erleichtern. Es wird auch der Versuch unternommen, sich beim Einsatz von Bildern an der Worthäufigkeit zu orientieren. Am Märchen „Die Sterntaler“ werden schließlich die theoretischen und methodischen Überlegungen in die Praxis umgesetzt. Es wird eine Version in Leichter Sprache angefertigt, anschließend erfolgen Abgleiche mit verschiedenen Worthäufigkeitslisten und eine Prüfung des Textes durch gehörlose Schüler. Literatur in Auswahl: HENNIES, Johannes (2008): Lesekompetenz gehörloser und schwerhöriger SchülerInnen. Ein Beitrag zur empirischen Bildungsforschung in der Hörgeschädigtenpädagogik. Dissertation. Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin. LANGE, Günter (Hg.) (2004): Märchen, Märchenforschung, Märchendidaktik. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. NAUMANN, Carl Ludwig (1999): Orientierungswortschatz. Die wichtigsten Wörter und Regeln für die Rechtschreibung Klasse 1 bis 6. 4. Aufl. Weinheim; Basel: Beltz. TSCHIRNER, Erwin P. (2005): „Korpora, Häufigkeitslisten, Wortschatzerwerb“. In: Heine, A.; Hennig, M.; Tschirner, E. (Hg.): Deutsch als Fremdsprache. Konturen und Perspektiven eines Fachs. München: Iudicium, S. 133–149.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang