Anmerkungen:
Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
Beschreibung:
Der Sohn einer protestantischen Familie im Elsass wird 1761 tot aufgefunden, sein Vater vom Protestanten hassenden Mob des Mordes beschuldigt, zum Tode verurteilt und gehenkt. Diese Schrift von 1763 bewirkt bei Ludwig XV. die Rehabilitierung des Justizopfers - ein Erfolg der Aufklärungsliteratur. (Alexander Rosenstock)
Dass Voltaires "Traité sur la tolérance" von 1763 in den Jahren 1947 und letztmalig 1949 auf Deutsch erschienen war, ist kein Zufall, sondern Teil einer damals umfassenden, dringend nötigen Umerziehungsmaßnahme. Die Morde in der Redaktion von "Charlie Hebdo" haben dem Text in Frankreich zu einer Renaissance verholfen, und möglicherweise hilft er in Frankreich in Zeiten einer erstarkten "Front National". In anderen Ländern haben die Völker dieses Stück Aufklärung, das sich übrigens leicht und spannend liest, nicht weniger nötig, z.B. in Deutschland, wo zweifelhafte Machwerke aus höchst umstrittenen Verlagen es auf die Bestsellerlisten und in unsere Bestände schaffen und sich dort halten, wie U. Ulfkotte: "Mekka Deutschland" (2015; hier nicht angezeigt). Eine wenigstens halb so starke Resonanz und im Einzelfall so viel Eindruck wie im Jahr 1765 wünschte man dieser Schrift. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an J. von Stackelberg: "Voltaire" (BA 11/06), Manfred Geier: "Aufklärung" (ID-B 7/12) und an das "Manifest der Toleranz" (ID-G 19/14). Dringend und gerne Bibliotheken aller Größen empfohlen. (1) (Alexander Rosenstock)