Beschreibung:
James Salters autobiografischer Debütroman aus dem Jahr 1957, erstmals in deutscher Übersetzung. Kampfflieger Cleve wird an die Frontlinien des Koreakrieges versetzt, wo militarisierte Männlichkeitsrituale eskalieren. (Markus Jäger)
Nach seinem gelungenen Spätwerk "Alles was ist" (ID-A 38/13) bringt der Verlag mit "Jäger" nun auch J. Salters 1. Roman erstmals auf Deutsch heraus. Als der Autor 1957 mit diesem Buch literarisch debütierte, beendete er seine 12-jährige Laufbahn als Kampfflieger der US-Air-Force. Er begleitet den - unbestreitbar autobiografisch gefärbten - Protagonisten Cleve an die Frontlinien des Koreakrieges und erzählt die Geschichte eines verbissen nach Kriegsruhm gierenden Mannes, der alles tut, um seinem Leben einen Sinn zu geben. Egal, wie kurz dieses Leben voller Männlichkeitsneurosen auch sein mag. Dabei verwendet er eine nüchterne Sprache, schreibt exzellente Dialoge und präsentiert den Alltag und die psychologische Konditionierung der Kampfflieger mit großer Glaubwürdigkeit. M.E. kommt der Autor aber nicht an einer immer wieder durchschimmernden Verherrlichung des Siegesrausches vorbei. Dieser Faktor hinterlässt bei der Lektüre einen schalen Beigeschmack. Der Anachronismus der Rhetorik aus dem Kalten Krieg scheint mir angesichts aktueller tagespolitischer Geschehnisse vernachlässigbar. Bei Bedarf. (Markus Jäger)