Beschreibung:
Victoria ist eigentlich Bankangestellte, aber nach einem Überfall gerade beurlaubt worden, um sich von dem traumatischen Erlebnis zu erholen. Sie nutzt die Zeit, um das Bukarest ihrer Kindheit wiederzuentdecken. Auf ihren Streifzügen durch die Stadt trifft sie viele alte Bekannte wieder. D. Grigorcea stammt selbst aus Bukarest und lebt nun in der Schweiz. Nach ihrem Debüt "Baba Rada" (hier nicht besprochen) legt sie ihren 2. Roman vor. Ein Auszug daraus wurde 2015 beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet. Das Buch ist ein interessantes Porträt des heutigen Bukarest, aber auch des Bukarest unter Ceausescu: Immer wieder holen Victoria Erinnerungen an ihre Kindheit in den 1980er-Jahren ein. Das Buch hat zwar ein paar Längen, lohnt sich aber dennoch dank einiger besonders gelungener Passagen, zum Beispiel über die sozialistische Erziehung, die, urkomisch beschrieben, auf den Leser trotzdem erschütternd wirkt. Die Auszeichnung beim Ingeborg-Bachmann-Preis wird für ein entsprechendes Presseecho und Leserinteresse sorgen