• Medientyp: E-Book; Hochschulschrift
  • Titel: Cochlear implant electrode stimulation strategy based on a human auditory model
  • Beteiligte: Harczos, Tamás [VerfasserIn]; Brandenburg, Karlheinz [Doktorvater]; Husar, Peter [Gutachter]; Hessel, Horst [Gutachter]
  • Erschienen: 2015
  • Umfang: Online-Ressource (PDF-Datei: XXIV, 161 S., 4,27 MB); graph. Darst
  • Sprache: Englisch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Cochlear-Implantat > Signalverarbeitung > Computersimulation > Auditorisches System
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2015
  • Anmerkungen: Parallel als Druckausg. erschienen
    Systemvoraussetzungen: Acrobat reader
  • Beschreibung: Cochleaimplantate (CI), verbunden mit einer professionellen Rehabilitation, haben mehreren hunderttausenden Hörgeschädigten die verbale Kommunikation wieder ermöglicht. Betrachtet man jedoch die Rehabilitationserfolge, so haben CI-Systeme inzwischen ihre Grenzen erreicht. Die Tatsache, dass die meisten CI-Träger nicht in der Lage sind, Musik zu genießen oder einer Konversation in geräuschvoller Umgebung zu folgen, zeigt, dass es noch Raum für Verbesserungen gibt. Diese Dissertation stellt die neue CI-Signalverarbeitungsstrategie Stimulation based on Auditory Modeling (SAM) vor, die vollständig auf einem Computermodell des menschlichen peripheren Hörsystems beruht. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde die SAM Strategie dreifach evaluiert: mit vereinfachten Wahrnehmungsmodellen von CI-Nutzern, mit fünf CI-Nutzern, und mit 27 Normalhörenden mittels eines akustischen Modells der CI-Wahrnehmung. Die Evaluationsergebnisse wurden stets mit Ergebnissen, die durch die Verwendung der Advanced Combination Encoder (ACE) Strategie ermittelt wurden, verglichen. ACE stellt die zurzeit verbreitetste Strategie dar. Erste Simulationen zeigten, dass die Sprachverständlichkeit mit SAM genauso gut wie mit ACE ist. Weiterhin lieferte SAM genauere binaurale Merkmale, was potentiell zu einer Verbesserung der Schallquellenlokalisierungfähigkeit führen kann. Die Simulationen zeigten ebenfalls einen erhöhten Anteil an zeitlichen Pitchinformationen, welche von SAM bereitgestellt wurden. Die Ergebnisse der nachfolgenden Pilotstudie mit fünf CI-Nutzern zeigten mehrere Vorteile von SAM auf. Erstens war eine signifikante Verbesserung der Tonhöhenunterscheidung bei Sinustönen und gesungenen Vokalen zu erkennen. Zweitens bestätigten CI-Nutzer, die kontralateral mit einem Hörgerät versorgt waren, eine natürlicheren Klangeindruck. Als ein sehr bedeutender Vorteil stellte sich drittens heraus, dass sich alle Testpersonen in sehr kurzer Zeit (ca. 10 bis 30 Minuten) an SAM gewöhnen konnten. Dies ist besonders wichtig, da typischerweise Wochen oder Monate nötig sind. Tests mit Normalhörenden lieferten weitere Nachweise für die verbesserte Tonhöhenunterscheidung mit SAM. Obwohl SAM noch keine marktreife Alternative ist, versucht sie den Weg für zukünftige Strategien, die auf Gehörmodellen beruhen, zu ebnen und ist somit ein erfolgversprechender Kandidat für weitere Forschungsarbeiten.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang