• Medientyp: Buch
  • Titel: Kaltes Wasser : Roman
  • Enthält: Erforschte Gewässer -- Sozialistischer Surrealismus -- Aufgaben der Sozialisten -- Kunst der Leidenschaften -- Umschwünge -- Beschlüsse -- Tauschgeschäfte -- Positionsfindung -- Operation Daedalus -- Sehenswürdigkeit sein -- Allein gestellt -- Scheinwelt -- Grade der Sterblichkeit -- Marian Keechs Uhr -- Dramatisches Universum -- Dürkheims Neigungen -- Leicht auf den Füssen -- Dogma -- Läuterungsberg -- Zur Quelle zurück.
  • Beteiligte: Hein, Jakob [Verfasser:in]
  • Körperschaft: Verlag Galiani Berlin
  • Erschienen: Berlin: Galiani Berlin, 2016
  • Ausgabe: 1. Auflage
  • Umfang: 233 Seiten; 20.5 cm x 12.5 cm
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 3869711256; 9783869711256
  • RVK-Notation: GN 9999 : Sonstige
  • Schlagwörter: Deutschland > Draufgänger > Lebenslüge > Geschichte 1970-1990
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Friedrich Benders Elternhaus ist nicht eben das spannendste. Und eine Jugend in der DDR nicht unbedingt ein wildes Abenteuer. Aber es kommt Farbe in die Sache, als Friedrich im Ferienlager mit der Tochter von englischen Kommunisten anbandelt, die nicht nur Westlerin ist, sondern – Gipfel der Verruchtheit! – auch noch Punk. In den Augen seiner Mitschüler macht ihn das zum neidisch beäugten Star. Der kleine Haken: Die Punklady gibt es gar nicht. Friedrich Bender hat sie sich nur ausgedacht. Weil das aber niemand wissen muss, besorgt er sich beim Briefmarkenhändler in Berlin-Lichtenberg englische Briefmarken und bekommt nun regelmäßig Post von der Insel. Auch die unglaublichen Erfolge des Sozialismus, die er als Agitator täglich vor der Klasse vermelden soll, hat er etwas aufgeschönt oder gleich glatt erfunden. Und während die Wende seine linientreuen Eltern und die meisten seiner Klassenkameraden in jahrelange Schockstarre versetzt, begreift Friedrich die neuen Regeln schnell: Schon bald findet man den Jungen mit dem kreativen Verhältnis zur Realität bei den Wechselstuben am Bahnhof Zoo, wo er sich ein mehr als sattes Startkapital beschafft. Als Student schrecken ihn überfüllte Hörsäle und zähe Seminare dermaßen ab, dass er sich einen anderen Weg ausdenkt, zum schnellen Studienabschluss zu kommen. Und im Berufsleben des kapitalistischen Westens scheinen Friedrich dann gar keine Grenzen mehr gesetzt ... Jakob Hein hat einen grandiosen Schelmenroman über einen Ostler geschrieben, der der bessere Westler ist. Aber auch über jemanden, der mit erfundenen Geschichten so lange vor sich selbst davonläuft, bis nichts mehr von ihm da ist. „Köstlich sind Friedrichs erotische Eskapaden und seine Zeit als Heiratsvermittler mit Adelstitel und standesgemäßem Ambiente. Es glückt ihm, eine energische, erfolgsverwöhnte Schönheit mit einem Waschlappen von Mann zu verkuppeln, indem er der Dame vorschwärmt, wie man aus einem solchen Weichei ein gestandenes Mannsbild nach ganz individuellen Vorstellungen formen könne. Das ist alles ganz wunderbar und geeignet, Muskelkater vom vielen Lachen zu erzeugen. Vielleicht kramt jeder beim Lesen in den eigenen Erinnerungsschubladen mit Schummelabenteuern aus der Schul-, Lehrlings- oder Studienzeit, die man anders doch gar nicht überstanden hätte“ (ndr.de)

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