Beschreibung:
Ein Hotelzimmer in Amsterdam: Ben wartet auf die Urne mit der Asche seiner Mutter Marlene. In einem Brief an seinen vierjährigen Sohn versucht er zu erklären, wie es dazu kam, dass sich sein Leben plötzlich verändert hat. Vor vierzig Jahren erfuhr Ben, dass sein eigener Vater entführt und ermordet wurde, im kolumbianischen Rebellengebiet, wo er im Auftrag eines deutschen Magazins unterwegs war. Danach änderte sich für Bens Mutter alles. Doch erst nach Marlenes Tod erkennt Ben, in welchem Ausmaß seine Mutter sich in Lebenslügen verstrickt hatte und dass die Geschichte seiner Familie eine große Illusion ist. Philip Blom legt „einen sehr nachdenklichen Roman vor, der das Konstruieren von Lebenslügen in den Mittelpunkt des Geschehens rückt. Seine Figuren fühlen sich fast ausnahmslos äußeren Bedingungen und Zwängen ausgeliefert, aus denen sie kein wirkliches Entkommen sehen. So lässt er die eine in den Alkohol, die andere in die Mystifizierung eines Ex-Partners flüchten, während er die Hauptfigur Benedikt nach Jahrzehnten des inneren Rückzugs an einen Wendepunkt stellt, dessen Ausgang offen bleibt: Wird er sich für seinen Sohn und den Versuch eines familiären Neubeginns entscheiden oder sucht er einen radikalen Weg ganz für sich allein? Beinahe sachlich und in leiser Tonart, aber mit enormem Tiefgang transportiert Blom große Gefühle und schafft es dabei, spannungsgeladen bis zum Ende den Leser in den Bann zu ziehen“ (literaturkritik.de)