Beschreibung:
Patja ist 25 und noch nicht verheiratet - was in ihrer Heimat Dagestan ein Makel ist. Als sie nach einem Praktikum in Moskau zurück in den Kaukasus kommt, findet die Familie, es sei höchste Zeit zum Heiraten. Auch Marat, der in Moskau lebt und aus demselben Ort stammt, sieht sich bei einem Besuch in der Heimat mit Heiratsplänen seiner Familie für ihn konfrontiert. Während den beiden jungen Leuten ein wahrer Hochzeitskandidatenreigen präsentiert wird, begegnen sie sich zufällig und verlieben sich ineinander. Wie schon in "Die russische Mauer" (ID-A 14/14) thematisiert Ganieva auch in diesem Roman die innere Zerrissenheit der jungen Generation im Kaukasus: traditionelle, muslimisch geprägte Lebensweise und Familienstrukturen und westlich-russisch geprägter Lebensstil treffen aufeinander. Die junge Autorin, die selbst aus Dagestan stammt, hat den Zwiespalt zwischen Tradition und Moderne auch hier wieder ebenso überzeugend wie packend und unterhaltsam aufgegriffen. Der Roman wird ergänzt durch ein aufschlussreiches Nachwort der Übersetzerin, Christiane Körner, und ist ab mittleren Beständen sehr empfohlen