Beschreibung:
Der österreichische Historiker analysiert die politische Entwicklung in Europa nach dem Zerfall des Habsburgerreichs und den Grenzziehungen nach dem 1. Weltkrieg. Die neuen Staaten vermochten keine überstaatlichen Strukturen herauszubilden und erleichterten so den Aufstieg des Nationalsozialismus. Rezension: In einem knappen analytischen Überblick skizziert der österreichische Historiker, was der Zerfall der Habsburgmonarchie und die Grenzziehungen nach dem 1. Weltkrieg zum Aufkommen des NS-Regimes beitrugen. Nach dem Krieg entstand in Mitteleuropa, d.h. in Deutschland und dem Gebiet des Habsburgerreichs, eine Gemengelage ökonomisch überforderter, ihre Identität suchender Kleinstaaten, die zu einem permanenten Unruheherd in Europa wurden. Ansätze zu überstaatlicher Gemeinschaftsbildung scheiterten an nationalen Egoismen, und so entstand hier keine Gegenkraft zum erstarkenden Deutschland. Gut lesbar, klar strukturiert (und mit implizit aktuellem Bezug) verfolgt das Buch die politische Geschichte chronologisch vom Ende des 1. Weltkriegs bis zur Besetzung der Tschechoslowakei und skizziert in gerafftem Querschnitt die Entwicklung in den einzelnen Ländern, wobei neben Deutschland und Österreich die Tschechoslowakei, Polen und Ungarn einen breiteren Raum einnehmen. Schlecht gedruckte Abbildungen, Literatur nur in den Fussnoten, Personenregister. Neben B. Barth (2016) und A. Tooze (2015). (2-3)