Beschreibung:
Frankreich verfolgte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Familienpolitik, die den Rückzug von Müttern aus dem Erwerbsleben förderte. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde erstmals eine finanzielle Unterstützung von außerhäuslicher Kinderbetreuung eingeführt. Wieso konnte sich zu diesem Zeitpunkt die Minderheit durchsetzen, die die Unterstützung erwerbstätiger Mütter forderte? Die Autorin untersucht für den Zeitraum der 1950er bis 1970er Jahre interne Prozesse, Machtverschiebungen, gesellschaftliche Entwicklungen sowie die Auswirkungen der Reform auf die französische Familienpolitik heute.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass die Studie, die an der Schnittstelle von Policy und Care-Forschung bzw. Gender Studies angesiedelt ist, eine lesenswerte und detaillierte Betrachtung der französischen Familienpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg im Kontext von Akteuren, Werten und Arenen darstellt. Politische Vierteljahresschrift 59/2018