• Medientyp: E-Book; Hochschulschrift
  • Titel: Multiplex Branched DNA Assay zur Untersuchung der Genexpression von Hormonrezeptoren kaniner Mammatumoren und tumorassoziierter Gene in der Zellkultur
  • Beteiligte: Mohr, Annika Esther [VerfasserIn]; Nolte, Ingo [AkademischeR BetreuerIn]; Murua Escobar, Hugo [AkademischeR BetreuerIn]
  • Erschienen: Hannover: Tierärztliche Hochschule Hannover, 2016
  • Umfang: 1 Online-Ressource (81 Seiten, 722 KB)
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Brustkrebs > Hormonrezeptor > Genexpression > Hund
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover, 2016
  • Anmerkungen: Zusammenfassungen in deutscher und englischer Sprache
  • Beschreibung: Trotz der großen Bedeutung von Mammatumoren beim Hund, liegen bisher kaum Genexpressionsanalysen von Hormonrezeptoren für verschiedene Subtypen vor. Zur Prüfung therapeutischer Ansätze in vitro fehlt zudem eine Differenzierung tumorrelevanter Targetgene in geeigneten kaninen Mammatumorzelllinien. Um Tumoren der Mamma weitergehend zu charakterisieren, sind molekulargenetische Methoden notwendig. Bevor solche Genanalysen durchgeführt werden, ist eine differenzierte histologische Diagnostik erforderlich. Für die verschiedenen Subtypen beim Hund sind jedoch oft nicht genügend Fälle vorhanden. Um die Fallzahl zu erhöhen, ist die Verwendung von Archivmaterial, wie beispielsweise FFPE-Proben, notwendig. Da deren Lagerung zur Degradierung von DNA und RNA führt, musste zunächst in der vorliegenden Arbeit ein Vergleich zu kryokonservierten Proben durchgeführt werden, um die Anwendbarkeit der molekularbiologischen Technik für FFPE-Proben, einschätzen zu können. Mit dem angewendeten Multiplex Branched DNA Assay können auch sehr kleine RNA-Fragmente in sehr geringen Mengen analysiert werden. Für die Gene der Hormonrezeptoren (ESR1, PGR, PRLR und GHR) aus Mammagewebe des Hundes verschiedener Entitäten wurde daher ein Vergleich von Proben aus kryokonserviertem und FFPE-Material mit dieser Technik durchgeführt. Daraus ergab sich eine hohe Übereinstimmung hinsichtlich des Expressionslevels. Nur bei einer geringen Zahl der FFPE-Proben (15 von 180) lag die Genexpression unter der Nachweisgrenze. Die Expressionsmuster der Hormonrezeptoren waren abhängig von der Dignität des Tumorgewebes. Es bestanden deutliche Unterschiede zwischen malignem, benignem und nicht-neoplastischem Gewebe, welche sich auch statistisch absichern ließen. In den Untergruppen der malignen Tumoren war außerdem die Expression von ESR1, PGR und PRLR mit der pathohistologischen Prognose assoziiert, was die Hoffnung weckt, dass sie auch als Prognosemarker geeignet sind. Kastrierte Hündinnen zeigten zwar niedrigere Expressionslevel von ESR1 und PGR in malignen Mammatumoren, doch war der Unterschied zu Tumoren unkastrierter Hündinnen nicht statistisch signifikant. Dies kann auf die relativ kleine Probenanzahl in der Gruppe der kastrierten Hündinnen (kryokonservierte Proben n=16, FFPE-Proben n=13) zurückzuführen sein. Bezüglich der am häufigsten untersuchten Rassen lagen keine Unterschiede in der Hormonrezeptorexpression vor. Zellkulturen von Mammatumoren des Hundes, die als Medium für orientierende Studien verschiedener Substanzen in vitro genutzt werden können, gibt es nur wenige. Für die entsprechende Etablierung von Zelllinien wurde geprüft, ob die Expression potenzieller Targetgene aus dem Originalgewebe nach mehreren Passagen in der Zellkultur erhalten bleibt. Dazu wurden verschiedene tumorassoziierte Gene (BRCA1, BRCA2, FOXO3, GATA4, HER2, HMGA1, HMGA2, HMGB1, MAPK1, MAPK3, MCL1, MYC, PFDN5, PIK3CA, PTEN und TP53) und die Gene der Hormonrezeptoren ESR1, PGR, PRLR und GHR untersucht. Es wurden 10 Zellkulturen von neoplastischen und von 6 nicht-neoplastischen Mammagewebeproben hergestellt und die Genexpression mit derjenigen im Herkunftsgewebe verglichen. Eine Vielzahl der untersuchten Gene veränderte das Expressionsniveau im Verlauf von 30 Passagen im Vergleich zum Ausgangswert. Eine gleichbleibende und stabile Expression über mehrere Passagen zeigten die Gene HMGA1, HMGB1, MYC und PTEN in Proben neoplastischer und die Gene MAPK3, MYC, PFDN5, PGR und PTEN in Proben nicht-neoplastischer Herkunft. Diese können folglich für weitergehende Therapiestudien geprüft werden. Der Multiplex Branched DNA Assay war sowohl für die Expressionsanalyse aus unterschiedlich gelagertem Gewebe, als auch aus kultivierten Zellen geeignet. Für die FFPE- Proben liegt der entscheidende Vorteil darin, RNA geringer Quantität ausreichend sicher zu analysieren. Zudem können mit dem Assay bis zu 100 Gene aus einer Probe gleichzeitig gemessen werden. Dies wurde in der vorliegenden Arbeit insbesondere für die longitudinale Charakterisierung von 20 Genen in der Zellkultur genutzt.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang