• Medientyp: E-Book; Hochschulschrift
  • Titel: Histologische und mikrobiologische Untersuchung von punktionsbedingten Hautstanzen, in Abhängigkeit von Kanülenarten und Desinfektions- und Vorbereitungsmethoden der Injektionsstelle beim Pferd
  • Beteiligte: Puschmann, Tobias Johannes [VerfasserIn]; Ohnesorge, Bernhard [AkademischeR BetreuerIn]; Pfarrer, Christiane [AkademischeR BetreuerIn]
  • Erschienen: Hannover: Tierärztliche Hochschule Hannover, 2016
  • Erschienen in: Wissenschaftliche Reihe der Klinik für Pferde ; 24
  • Ausgabe: 1. Auflage
  • Umfang: 1 Online-Ressource (56 Seiten, 12.857 KB)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 9783736994089
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Injektionsverfahren > Hautdefekt > Infektionsrisiko > Pferd
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover, 2016
  • Anmerkungen: Zusammenfassungen in deutscher und englischer Sprache
  • Beschreibung: Das Ziel dieser Studie war die Untersuchung des Einflusses verschiedener Desinfektions- und Vorbereitungsmethoden der Haut, auf die Bakterienflora der Injektionsstelle und die Bakterienflora der Hautausstanzungen, die durch Punktionen entstehen können. Zusätzlich wurde das Auftreten von Hautstanzen untersucht und deren histologische Bestandteile evaluiert. Verschiedene Hautpräparationen, nicht geschoren und nicht desinfiziert (no-clip), nicht geschoren und desinfiziert (dis.no-clip), geschoren und desinfiziert (dis.clip) und geschoren und antiseptisch gewaschen (as.clip), wurden von frisch euthanasierten Pferden gewonnen. Für die Produktion von Hautstanzen, wurden die Hautpräparationen mit 18G Kanülen (18G), 18G Kanülen mit Stilett (18GM) und 22G Kanülen (22G) punktiert. Die Kanülen wurden mit steriler Kochsalzlösung gespült. Die Wirksamkeit der Desinfektions- und Vorbereitungsprotokolle wurde mittels Hauttupfer und Hautbiopsien untersucht. Für die mikrobiologische Untersuchung der Hautstanzen wurde die Spüllösung in Blutkultursysteme oder Probenröhrchen, die entweder phosphatgepufferte Kochsalzlösung oder Nährmedium enthielten, installiert. Es wurden qualitative und semi-qualitative Bakteriennachweise durchgeführt. Für die mikroskopische Auswertung der Inzidenz der Hautstanzen und der Größe und Anzahl von Hautstanzen je Punktion, wurde die Spüllösung auf Objektträgern getrocknet und eine Färbung nach Pappenheim durchgeführt. Zusätzlich wurden Hautstanzen, die mit 18G Kanülen angefertigt wurden, in 4% Formalin fixiert und anschließend in Paraffin eingebettet und geschnitten. Die Paraffinschnitte wurden einer Massonfärbung unterzogen. Die histologische Auswertung erfolgte mittels Lichtmikroskopie. Allumfassend wurden verschiedene Bakterienarten, wie Hautkommensalen und Bakterien der Darmflora nachgewiesen. Im Vergleich der Desinfektionsprotokolle wurden signifikant weniger Bakterien nachgewiesen, wenn die Hautpräparationen desinfiziert oder antiseptisch vorbereitet wurden (p < 0,05), wohingegen Desinfizieren und Scheren keine zusätzliche Reduktion der Bakteriennachweise erzielte. Vergleichbare Ergebnistendenzen der Bakteriennachweise wurden beobachtet, wenn 18G Kanüleninhalte nach der Punktion der verschiedenen Hautpräparationen untersucht wurden (p < 0,05). Kanülenartvergleichend wurden die niedrigsten Bakteriennachweise nach Punktionen mit 22G Kanülen erzielt und die höchsten Nachweise nach der Punktion mit 18GM Kanülen (qualitativ; no-clip; nicht signifikant). Abhängig von den Kanülenarten und den Präparations- und Desinfektionsmethoden wurden nach vielen Punktionen Hautstanzen nachgewiesen. Hautstanzen wurden übergreifend häufiger beobachtet, wenn geschorene anstatt nicht geschorener Hautpräparate punktiert wurden. Der größte Flächendurchmesser und die höchste Anzahl von Hautstanzen je Punktion, wurden mit 18G Kanülen im Vergleich zu 22G und 18GM Kanülen beobachtet (p < 0,05). Punktionen mit 18GM Kanülen von nicht geschorenen Hautpräparaten erzielten die niedrigste Anzahl von Hautstanzen. Haarfragmente wurden regelmäßig mit Hautstanzen verschleppt. Die Anzahl der verschleppten Haarfragmente war bei Verwendung geschorener Hautpräparate höher als bei nicht geschorenen. Hierbei produzierten 18GM Kanülen die höchste Anzahl an Haarfragmenten, und 22G Kanülen die niedrigste Anzahl bei beiden Präparationsarten. In den Paraffinschnitten wurden verschiedene dermale und epidermale Strukturen, wie Bindegewebe (14/16 Proben) Stratum corneum (13/16), Epidermis (12/16), isolierte Haarschäfte und Schweißdrüsen (11/16), Haarschäfte eingebettet in Epidermis und Talgdrüsen (6/16) und Haarbälge (5/16), identifiziert. Hautstanzen können Bakterien enthalten und verschleppen, was möglicherweise zur Entstehung von Infektionen nach Injektionen beitragen kann. Die Inzidenz, Größe und Menge von Hautstanzen, sowie die Menge an verschleppten Bakterien, kann durch die Verwendung möglichst kleiner Kanülen und einer entsprechenden Hautdesinfektion vor der Injektion, reduziert werden. Letztendlich ist davon auszugehen, dass vorbereitende Maßnahmen vor einer Injektion das Risiko einer Keimverschleppung und dadurch bedingten Infektion nicht vollständig ausschließen können.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang