• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Implizite Motive in der politischen Kommunikation
  • Beteiligte: Scheffer, Niklas [VerfasserIn]; Sturm, Silke [VerfasserIn]; Islam, Zahurul [VerfasserIn]
  • Erschienen: Hamburg: Hamburg University Press, 2021
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: https://doi.org/10.15460/hup.254.1929
  • ISBN: 978-3-943423-94-5
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Diese Datenquelle enthält auch Bestandsnachweise, die nicht zu einem Volltext führen.
  • Beschreibung: Lange galt in der politischen Ökonomie der Homo Oeconomicus als theoretischer Ausgangspunkt. Demnach orientieren sich Wähler:innen bei ihrer Stimmabgabe an der ideologischen Distanz zwischen sich selbst und den Parteien. Der geringste Abstand im euklidischen Raum entscheidet über die Allokation der Stimmen und den Wahlerfolg. Psychologische Beiträge zeigen, dass die Rationalitätsannahmen des Homo Oeconomicus gerade in der politischen Entscheidungsbildung nicht haltbar sind. So stellen etwa die Darstellung und Präsentation von Informationen einen relevanten Faktor in der Entscheidungsfindung dar. Schnellenbach und Schuber stellen die wachsende Bedeutung verhaltensökonomischer und psychologischer Ansätze in der politischen Ökonomie heraus. Rein rationale Kosten-Nutzen-Erwägungen können das Kommunikations- und Wahlverhalten nicht erklären, emotionale oder scheinbar "irrationale" Bestandteile scheinen einen erheblichen Einfluss auf Wähler:innen und Politiker:innen zu haben. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf diesen unbewussteren Aspekt. Soziale Medien bieten die einmalige Möglichkeit, die Interaktion von Parteien und Wähler:innen zu analysieren. Es werden mit über maschinelles Lernen trainierten, Algorithmen mehr als 30.0000 Facebook-Posts der im deutschen Bundestag vertretenen Parteien hinsichtlich der drei grundlegenden emotionalen beziehungsweise impliziten Motivdimensionen Macht, Bindung und Leistung analysiert. Der Einbezug von Motivmustern erlaubt es, konkrete Rückschlüsse auf eine politische Orientierung der Handelnden zu treffen, die rational nicht erklärbar erscheint, sondern eher emotional bedingt wirkt. So haben Studien von Winter ergeben, dass ein bestimmtes Motivmuster - Macht hoch und Bindung tief - Krisen oder sogar kriegerische Auseinandersetzungen, die allen rationalen Kosten- Nutzen-Erwägungen widersprechen, ankündigt und damit prognostizierbar macht. Es ist von Erkenntnisinteresse, wie Parteien und Politiker:innen mit ihren Wähler:innen abseits rationaler Logik kommunizieren und ob sich ...
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