• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Aktuelle Befunde über Fischkrankheiten in deutschen Küstengewässern
  • Beteiligte: Möller, Heino [VerfasserIn]
  • Erschienen: Springer, 1991
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02231716
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Diese Datenquelle enthält auch Bestandsnachweise, die nicht zu einem Volltext führen.
  • Beschreibung: In den 1980er Jahren wurden umfangreiche Bestandsaufnahmen zur Formenvielfalt der Fischkrankheiten sowie der saisonalen und regionalen Fluktuation ihrer Befallsraten in deutschen Küstengewässern angestellt. Sowohl Formenvielfalt als auch viele der Befallsraten scheinen im Wattenmeer und insbesondere in den dortigen Flußmündungen größer zu sein als in Vergleichsgewässern. Drei “neue” Krankheitsformen werden vorgestellt: die nahrungsinduzierte Maulgranulomatose des Stints, die vermutlich durch Flexibacter-Bakterien verursachte Gelbe Pest des Kabeljaus und eine Fibrom des Steinpickers, in dem lentivirusähnliche Partikel nachgewiesen wurden. Das Schwergewicht der bisherigen Forschungsvorhaben lag auf dem Sammeln von Felddaten. Mangels experimenteller Arbeitsansätze müssen viele wichtige Fragen zur Bedeutung dieser Krankheiten daher heute noch unbeantwortet bleiben. So bleibt die Vermutung unbewiesen, daß ein Reihe von parasitenbedingten Krankheiten einen entscheidenden Beitrag zur natürlichen Sterblichkeit vor allem von jungen Nutzfischen im Wattenmeer liefert. Auch das komplizierte Wirkungsgefüge anthropogener und natürlicher Faktoren bei der Entstehung von Fischkrankheiten im Gebiet wird ohne gezielte experimentelle Arbeiten nicht aufzudecken sein. Das Auftreten von Gelber Pest, Ichthyophonus-Krankheit und lentivirusähnlichen Partikeln in Fischtumoren stellt ein beträchtliches Gefährungspotential für die deutsche Fischwirtschaft dar. Allgemein ist festzustellen, daß in Deutschland eine große Empfänglichkeit gegenüber Umweltproblemen auf dem Gebiet der Marinen Pathologie besteht. Die nationalen Forschungskapazitäten sind aufgrund anderer, meist kurzfristig angelegter Arbeitsschwerpunkte jedoch nicht ausreichend darauf vorbereitet, diese Probleme auch erfolgreich zu analysieren und zu bewerten. Als Konsequenz wird gefordert, der bislang vernachlässigten Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Marinen Pathologie neben der reinen Datenerhebung auf See künftig eine größere Bedeutung zuzumessen. Das gilt insbesondere für ...
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