• Medientyp: E-Book
  • Titel: Schnelle soziale Kognition bei hochfunktionalen Autismus-Spektrum-Störungen im Vergleich zu Erwachsenen mit typischer Entwicklung
  • Beteiligte: Lauterbach, Marcia Joana [Verfasser]; Tebartz van Elst, Ludger [Akademischer Betreuer]
  • Körperschaft: Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie ; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät ; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • Erschienen: Freiburg: Universität, 2018
  • Umfang: Online-Ressource
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.6094/UNIFR/14835
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Autismus ; Reaktionszeit ; Soziale Wahrnehmung ; (local)doctoralThesis
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 2018
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Abstract: Die Daten der vorliegenden Studie wurden im Rahmen einer klinischen Studie mit 23 Erwachsenen mit einer hochfunktionalen Autismus-Spektrum-Störung sowie 22 Erwachsenen mit neurotypischer Entwicklung erhoben. Bei allen Teilnehmern wurden vier Testungen zu schneller sozialer Kognition durchgeführt, die mittels kurzer Darbietungszeiten die Emotionserkennung in der visuellen und der auditiven Modalität sowie das korrekte Interpretieren sozialer Szenen überprüfen. Zudem wurden psychometrische Tests zum Feststellen autistischer und alexithymischer Merkmale sowie ein Intelligenzquotient erhoben. Die Arbeitshypothese, dass Personen mit ASS Emotionen und soziale Szenen seltener korrekt interpretieren können als neurotypisch Entwickelte und diese Unterschiede stärker zum Tragen kommen, wenn Personen mit ASS durch kurze Darbietungszeiten auf das implizite Prozessieren sozialer Stimuli angewiesen sind, konnte nur teilweise bestätigt werden. Zwar zeigen sich bei allen Emotionserkennungstests Mittelwerttendenzen hinsichtlich einer niedrigeren Exaktheit der Emotionserkennungsleistung bei Personen mit ASS, allerdings weisen die Ergebnisse insgesamt keine statistische Signifikanz auf. Bilder mit sozialen Szenen wurden von Personen mit ASS im Gesamteindruck signifikant schlechter beschrieben und ihnen seltener der korrekte Bildkommentar zugeordnet. Entgegen der Hypothese, dass Menschen mit ASS bei der Emotionserkennung eine niedrigere Verarbeitungsgeschwindigkeit aufweisen, zeigten sie in allen Emotionserkennungstest Tendenzen zu kürzeren Reaktionszeiten als neurotypisch Entwickelte, was am ehesten auf das Phänomen des „speed-accuracy tradeoff“ zurückzuführen ist und die Bewertung der Ergebnislage erschwert. <br>Angesichts der bisher sehr inkonsistenten bis widersprüchlichen Forschungslage bezüglich sozialer Kognition bei ASS, die auch in der vorgestellten Studie zu Tage tritt, scheint die weitere intensive Erforschung dieses Gebiets von großer Bedeutung zu sein. Die zukünftige Forschung ist auch hinsichtlich der Tatsache unerlässlich, dass Menschen mit ASS zwar offensichtlich erfolgreiche Kompensationsstrategien entwickeln, um soziale Stimuli im Rahmen von wissenschaftlichen Versuchen korrekt interpretieren zu können, konfrontiert mit den Anforderungen des sozialen Alltags jedoch zumeist daran scheitern. Die Theorie der schnellen sozialen Kognition, im Sinne eines zweistufigen Systems, scheint hierbei weiterhin vielversprechend. Auch wenn kein eindeutiger Nutzen der vorgestellten Untersuchungsinstrumente in der vorliegenden Studie festgestellt werden konnte, könnten sie durchaus zum Zwecke weiterer Forschung ihre Berechtigung finden und mit dem Ziel einer schärferen Gruppentrennung weiterentwickelt werden
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