• Medientyp: E-Book
  • Titel: Klinisches Vorgehen bei Leberabszessen
  • Beteiligte: Schüle, Dorothee [Verfasser:in]; Bettinger, Dominik [Akademische:r Betreuer:in]
  • Körperschaft: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät
  • Erschienen: Freiburg: Universität, 2020
  • Umfang: Online-Ressource
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.6094/UNIFR/167296
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Leber ; Bauchabszess ; Protonenpumpenhemmer ; Enterococcus ; Leberabszess ; (local)doctoralThesis
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Dissertation, Universität Freiburg, 2020
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Abstract: Pyogene Leberabszesse sind eine seltene Erkrankung mit einer hohen Mortalität. Sie können iatrogener, maligner, infektiöser oder kryptogener Ätiologie sein. Risikofaktoren sind unter anderem Alter, Diabetes mellitus, maligne gastrointestinale Tumorerkrankungen, biliäre Pathologien und die Einnahme von PPI. Diagnostisch werden bildgebende Verfahren und der mikrobiologische Nachweis des Erregers aus Blut- und Abszesskultur eingesetzt. Die Therapie besteht aus der Gabe von Antibiotika und der interventionellen Abszessdrainage. Verschiedene prognostische Faktoren wurden bereits identifiziert. <br>Aus Deutschland und Westeuropa existieren nur wenige Daten zum klinischen Verlauf und zu prognostischen Faktoren. Ziel dieser Untersuchung war die Analyse der Patienten mit einem pyogenen Leberabszess in Hinblick auf Risikofaktoren, Erregerspektrum und Therapieregime sowie die Evaluation prognostischer Faktoren.<br>Es erfolgte die retrospektive Auswertung der Daten von 181 Patienten, die im Zeitraum zwischen 2001 und 2016 aufgrund eines Leberabszesses in der Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, behandelt wurden. Die Patientendokumentation wurde hinsichtlich klinischer, mikrobiologischer, radiologischer und therapeutischer Aspekte untersucht. Der primäre Endpunkt war die Indexmortalität. In einem uni- und multivariaten logistischen Regressionsmodell wurden prognostische Faktoren analysiert.<br>Von 181 Patienten hatten 99 (54,7 %) eine Neoplasie, vor allem des hepatopankreatobiliären Systems. 100 Patienten (55,2 %) nahmen PPI ein. Im Abszesssekret wurden am häufigsten Enterokokken (28,6 %), SAG (11,0 %), E. coli (10,2 %), Candida spp. (10,2 %), Anaerobier (9,8 %) und Klebsiellen (9,8 %) nachgewiesen. Bei 36 Patienten (19,9 %) wurden die gleichen Pathogene aus Blut- und Abszesskultur isoliert. Bei 66,9 % der Patienten wurde zur Therapie des PLA eine Abszessdrainage durchgeführt, bei 43,1 % eine ERCP zur Sicherung des Galleabflusses. Die empirische Antibiotikatherapie bestand am häufigsten aus Ceftriaxon in Kombination mit Metronidazol, einem Gyrasehemmer oder Piperacillin-Tazobactam. Die Indexmortalität betrug 21,5 %. Als unabhängige prognostische Faktoren in der multivariaten logistischen Regression zeigten sich eine multifokale Abszessausbreitung (p=0,040), eine Gallengangskompression (p=0,028), ein Intensivaufenthalt ((p=0,002), ein höherer Wert im Charlson-Index (p<0,001) und die Einnahme von PPI (p=0,039). Patienten, die PPI einnahmen, hatten im Vergleich zu denen ohne PPI-Einnahme eine erhöhte Mortalität von 30,0 % versus 11,1 % (p=0,003).<br>Diese Studie gibt mit der hohen Anzahl an Tumorerkrankungen in der Vorgeschichte und Enterokokken als häufigstem Erreger wichtige Einblicke zu PLA in Deutschland. Die Einnahme von PPI als prognostischer Faktor muss noch in weiteren Analysen bestätigt werden
  • Zugangsstatus: Freier Zugang