• Medientyp: E-Book
  • Titel: Inanspruchnahme medizinischer Versorgung durch wohnungslose Menschen in Baden-Württemberg : Zugang, Einflussfaktoren und Gender-Aspekte
  • Beteiligte: Brettel, Paul [Verfasser]; Maun, Andy [Akademischer Betreuer]; Jung, Petra [Akademischer Betreuer]
  • Körperschaft: Institut für Allgemeinmedizin ; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät
  • Erschienen: Freiburg: Universität, 2021
  • Umfang: Online-Ressource
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.6094/UNIFR/222731
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Inanspruchnahme ; Obdachlosigkeit ; Gender-Medizin ; Regressionsmodell ; Sozialmedizin ; Verwundbarkeit ; Zugang ; Primäre Gesundheitsversorgung ; Öffentliches Gesundheitswesen ; Baden-Württemberg ; (local)doctoralThesis
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Dissertation, Universität Freiburg, 2021
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Abstract: Einleitung: Der Gesundheitszustand wohnungsloser Menschen ist im Durchschnitt sehr schlecht und geht mit einer gegenüber der Allgemeinbevölkerung deutlich erhöhten Morbidität und frühen Mortalität einher. Dem erhöhten Versorgungsbedarf stehen diverse Hürden bei der Inan-spruchnahme ambulanter Primärversorgung und präventiver Angebote gegenüber, weshalb Wohnungslose vermehrt Notaufnahmen aufsuchen. Geschlechtsspezifische Unterschiede finden in der gesundheitswissenschaftlichen Forschung zu wohnungslosen Menschen in Deutschland und Europa bislang wenig Beachtung. <br>Ziel der vorliegenden Arbeit war das Ermitteln von Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme präventiver, primärmedizinischer und akutmedizinischer Versorgungsangebote durch wohnungslose Menschen in Baden-Württemberg. <br>Methode: Im Rahmen einer Feldstudie wurden 51 Männer und 47 Frauen mit einem für diese Studie konzipierten Fragebogen in face-to-face-Interviews befragt. Anhand multipler logistischer Regressionsmodelle wurde in Anlehnung an das Gelberg-Andersen Behavioral Model for Vulnerable Populations der Einfluss verschiedener Faktoren auf die Inanspruchnahme medizinischer Versorgungsangebote ermittelt. Als Einflussfaktoren wurden erfüllte alltägliche Grundbedürfnisse, eine feste primärmedizinische Anlaufstelle, soziale Unterstützungssysteme und technische Unterstützungssysteme (Forschungsfrage 1), der Einfluss von Schmerzen (Forschungsfrage 2) und geschlechtsspezifische Unterschiede (Forschungsfrage 3) untersucht.<br>Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dass die untersuchten Einflussfaktoren (Forschungsfrage 1) einen positiven Einfluss auf die adäquate Inanspruchnahme medizinischer Versorgungsangebote durch wohnungslose Menschen in Baden-Württemberg haben. Schmerzen führten zu einer häufigeren Inanspruchnahme von Notaufnahmen und stationärer Versorgung (Forschungsfrage 2). Erfüllte Grundbedürfnisse und technische Unterstützungssysteme hatten nur in der männlichen Gruppe, soziale Unterstützungssysteme und Schmerzen hingegen nur in der weiblichen Gruppe einen signifikanten Einfluss (Forschungsfrage 3).<br>Diskussion: Die genannten Einflussfaktoren sind in der Versorgung wohnungsloser Menschen gezielt zu adressieren. Dies kann durch präventive Ansätze wie den housing-first-Ansatz und soziale Versorgungsstrukturen geschehen. Zur Früherkennung und Bearbeitung komplexer sozialer und gesundheitlicher Problemlagen ist eine Integration sozialer Versorgungsangebote in die medizinische Regelversorgung notwendig. So kann der Zugang der Betroffenen zu adäquaten Versorgungsangeboten gefördert und einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes entgegengewirkt werden. Dies erfordert interprofessionelle Ansätze in der Aus- und Weiterbildung, die die Lebenslagen vulnerabler Bevölkerungsgruppen und soziale Determinanten von Gesundheit in den Blick rücken
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