• Medientyp: E-Book
  • Titel: Bronchoalveoläre Lavage zur Erregersicherung und Diagnosestellung auf einer internistischen Intensivstation mit und ohne laufende Antibiotikatherapie
  • Beteiligte: Kronberger, Jarno [Verfasser]; Staudacher, Dawid [Akademischer Betreuer]; Staudacher, Dawid [Sonstige]; Utzolino, Stefan [Sonstige]
  • Körperschaft: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät
  • Erschienen: Freiburg: Universität, 2022
  • Umfang: Online-Ressource
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.6094/UNIFR/227163
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Lungenentzündung ; Infektionskrankheit ; Hospitalismus ; Intensivtherapie ; Immunsuppression ; Broncho-alveoläre Lavage ; (local)doctoralThesis
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Dissertation, Universität Freiburg, 2022
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Abstract: Gemäß aktueller Leitlinien stellt die bronchoalveoläre Lavage (BAL) eine mögliche Methode zur Erregerdiagnostik bei der nosokomialen Pneumonie dar. Für einige Entitäten bildet sie dabei sogar den Goldstandard.<br><br>Da sich jedoch bezüglich des Einsatzes von invasiven diagnostischen Methoden insbesondere bei kritisch kranken Patienten einige Vorbehalte ergeben, und die Rate der Erregernachweise in der Vergangenheit als vergleichbar gering wahrgenommen wurde, stellte sich die Frage nach der Sicherheit und der diagnostischen Ausbeute dieser Untersuchung. Ebenso sollte der Einfluss einer Antibiotikatherapie und Immunsuppression auf das Ergebnis untersucht werden.<br><br>In dieser Studie werteten wir die Daten von 468 BAL, die in 276 Behandlungsfällen<br>durchgeführt wurden, aus. Dabei wurden Patienten, die im Zeitraum vom 15.1.2009 bis 07.11.2018 eine BAL auf einer der beiden internistischen Intensivstationen der Uniklinik Freiburg erhalten hatten untersucht.<br><br>Das Kollektiv wies ein mittleres Alter von 59,7 (±14,2) Jahren und einen durchschnittlichen SAPS-2 bei Aufnahme von 49,1 (±12,6) auf. Vorerkrankungen umfassten zumeist kardiologische (38,6%) und hämatologisch onkologische Erkrankungen (26,5%). Ebenso erwies sich eine Immunsuppression (ISP) als häufig (36,3%).<br><br>In der gesamten Kohorte zeigten sich bezüglich der Vitalparameter wenige signifikante Änderungen. Ein Absinken des Horovitz-Indexes (HVI) von 185,3mmHg (±80,3) zu 161,6 mmHg (±66,2) nach der BAL (p<0,001) mit anschließender Normalisierung 179,2 mmHg (±71) stellte die wesentlichste Änderung dar. Hypoxien mit einem HVI unter 100 mmHg zeigten sich in 12,4% der BAL. Dokumentierte Komplikationen umfassten auch potenziell lebensbedrohliche Zustände (pulmonale Blutung, Asystolie).<br><br>Insgesamt wies die BAL eine Nachweisrate potenziell relevanter Erreger von 43,8% auf, wobei die Rate potenziell relevanter kultureller Nachweise bei 26,9% lag. Sowohl ISP als auch Antibiotikatherapie hatten signifikante Auswirkungen auf die Nachweisrate und das Erregerspektrum. Pseudomonas aeruginosa (36; 13%) und Pneumocystis jirovecii (32; 12%) stellten die häufigsten Erreger dar. Die Entzündungsparameter erwiesen sich nicht als prädiktiv für den Nachweis eines Erregers in der BAL. <br><br>Eine Entscheidung für oder gegen die BAL sollte daher stets von der individuellen klinischen Situation des Patienten und den strukturellen Faktoren der Intensivtherapie abhängig gemacht<br>werden
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