• Medientyp: E-Book
  • Titel: Cafedrin/Theodrenalin (Akrinor®) versus Phenylephrin in der Behandlung der Spinalanästhesie-induzierten maternalen arteriellen Hypotension während der Sectio caesarea
  • Beteiligte: Porsche, Raphael [Verfasser]; Schick, Martin [Akademischer Betreuer]; Schick, Martin [Sonstige]; Kunze, Mirjam [Sonstige]
  • Körperschaft: Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin ; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät ; Universitätsklinikum Freiburg ; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät
  • Erschienen: Freiburg: Universität, 2023
  • Umfang: Online-Ressource
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.6094/UNIFR/238630
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Kaiserschnitt ; Hypotension ; Anästhesie ; Spinalanästhesie ; Phenylephrin ; Deutschland ; Cafedrin/Theodrenalin ; (local)doctoralThesis
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Dissertation, Universität Freiburg, 2023
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Abstract: In Deutschland wird heutzutage fast ein Drittel aller Kinder mittels Kaiserschnitt entbunden. Die Spinalanästhesie ist hierfür das Anästhesieverfahren der Wahl. Als häufigste und wichtigste anästhesiologische Nebenwirkung dieses Verfahrens gilt eine maternale arterielle Hypotension, die rasch und effektiv therapiert werden muss, da sie deletäre Folgen für Mutter und Kind haben kann. Ein unverzichtbarer Bestandteil der Therapie ist der Einsatz von Vasopressoren. Während international Phenylephrin und Ephedrin als Standard gelten, wird in Deutschland oft Cafedrin/Theodrenalin (Akrinor®) eingesetzt. Da Akrinor® lediglich in Deutschland vertrieben wird, gibt es kaum wissenschaftliche Evidenz über die Sicherheit dieser Substanz für Mutter und Kind. In dieser retrospektiven, monozentrischen Kohortenstudie wurde die Gabe von Akrinor® reaktiv bei Auftreten einer Hypotension (Standard am Universitätsklinikum Freiburg bis 2015) mit der prophylaktischen kontinuierlichen Gabe von Phenylephrin (Standard ab 2015) verglichen. Eingeschlossen wurden alle Kaiserschnitte in Spinalanästhesie der Jahre 2014 und 2016, in denen Akrinor® bzw. Phenylephrin eingesetzt worden war. Verglichen wurden maternale und neonatale Outcome-Parameter. Insgesamt wurden 440 Datensätze in der Akrinor®- und 412 in der Phenylephrin-Kohorte eingeschlossen. Die Kohorten glichen sich in den demografischen Parametern der Mütter und der Kinder und in den Parametern der operativen Versorgung. In der Phenylephrin-Kohorte wurden deutlich häufiger zusätzliche Vasopressoren und Parasympatholytika als Rescue-Medikation eingesetzt. In der Akrinor®-Kohorte lagen die minimalen maternalen Blutdruckwerte und die Blutdruckwerte fünf und zehn Minuten nach Spinalanästhesie durchschnittlich niedriger und die Herzfrequenzen höher. Systolische Blutdruckabfälle unter 100 mmHg waren in der Akrinor®-Kohorte häufiger, jedoch fünf und zehn Minuten nach Spinalanästhesie nicht mehr von der Phenylephrin-Kohorte zu unterscheiden. Auch die Häufigkeit von Abfällen unter 60 mmHg Mitteldruck war statistisch nicht signifikant unterschiedlich. Der Einsatz von Antiemetika als Surrogatparameter für eine symptomatische maternale Hypotension war in beiden Kohorten ähnlich. Die kindlichen Parameter pH-Wert und Basenabweichung im Nabelarterienblut waren nicht statistisch signifikant unterschiedlich. In der Phenylephrin-Kohorte war der Anteil an Kindern mit einem pH-Wert < 7,2 statistisch signifikant höher. Die APGAR-Werte lagen in der Akrinor®-Gruppe nach Minute eins und fünf minimal höher. Mittels multivariater Analyse wurden Risikofaktoren für einen Nabelarterien-pH-Wert < 7,2 identifiziert. Diese waren: Einsatz von Phenylephrin, Tokolyse, Sedativa, ein maternaler systolischer Blutdruck < 100mmHg und die Operationsdauer. Mittels einer weiteren multivariaten Analyse haben sich folgende Risikofaktoren für einen Blutdruckabfall unter 100 mmHg systolisch herausgestellt: der reaktive Einsatz von Akrinor®, ein systolischer Ausgangsblutdruck < 120mmHg, der Einsatz von Parasympatholytika und die Infusionsmenge kristalloider Flüssigkeit. Protektiv waren eine Operation im Bereitschaftsdienst, eine ASA-Klassifikation ≥ 3, eine Präeklampsie und ein kleines Kind (SGA). Fazit: Die Daten dieser Studie weisen darauf hin, dass Akrinor® wahrscheinlich eine sichere Alternative zum internationalen Standard Phenylephrin für die Therapie einer Spinalanästhesie-induzierten maternalen arteriellen Hypotension darstellt
  • Zugangsstatus: Freier Zugang