• Medientyp: E-Book
  • Titel: Blockierte Moderne? : Die Auswirkungen des demografischen und wirtschaftsstrukturellen Wandels auf die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland bis zum Jahre 2030
  • Beteiligte: Canzler, Weert [Verfasser:in]; Hunsicker, Frank [Verfasser:in]; Knie, Andreas [Verfasser:in]; Peters, Jürgen [Verfasser:in]
  • Erschienen: [2020]
  • Erschienen in: InnoZ-Bausteine ; 6
  • Sprache: Deutsch
  • RVK-Notation: ZO 1700 : Serien
  • Schlagwörter: Verkehrsinfrastruktur ; Deutschland ; Entwicklung des Verkehrsverhaltens
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise überdecktein langfristig wirkendes Problem: DeutschlandsSchienennetz als Teil der Verkehrsinfrastruktur istauf die kommenden demografischen und wirtschaftsstrukturellenHerausforderungen nicht ausreichendvorbereitet. In einem mehrjährigen Forschungsprojektdes Innovationszentrums für Mobilitätund gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) ist die vermutlicheEntwicklung des Verkehrsverhaltens bis zumJahre 2030 prognostiziert und die resultierendeVerkehrsnachfrage mit ihren Auswirkungen auf dieInfrastrukturkapazitäten berechnet worden.Im Prognosezeitraum wird die deutsche Bevölkerunggleichzeitig altern (die Gruppe der Senioren wächstum mehr als ein Drittel), schrumpfen (um zwei bisfünf Mio. Menschen) und sich im Raum verschieben.Die Kosten für Mobilität steigen und die Realeinkommenwachsen nur noch schwach. Das Verhalten derzukünftigen Älteren wird sich im Vergleich zu ihrenVorgängergenerationen deutlich verändern – sie sindmobiler. In der Summe geht das Verkehrsvolumen imPersonenverkehr leicht zurück (-0,1 bis -0,3 Prozentjährlich). Im Güterverkehr sind hingegen Steigerungenzu erwarten (1,4 Prozent pro Jahr).Die daraus folgenden Belastungen für die Infrastrukturfallen völlig ungleichgewichtig aus, denn die aufganz Deutschland bezogenen durchschnittlichenVeränderungsraten der Verkehrsnachfrage basierenauf regional teils sehr unterschiedlichen Ausprägungen.Wir werden eine bisher nicht gekannte Gleichzeitigkeitvon Wachsen und Schrumpfen erleben. Nurein Teil des Netzes ist für die sich verändernden Entwicklungenangemessen ausgelegt. In vielen Fällenist nicht nur die Schieneninfrastruktur für die zu erwartendenVerdichtungen viel zu knapp dimensioniertoder aber – wie in mehreren „schwachlastigen“Räumen – überdimensioniert.Das föderale System erschwert eine optimale Allokationder Mittel. Die aktuellen Investitionen der Konjunkturprogramme I und II zementieren den Statusquo und antizipieren nur unzureichend die Veränderungenin der Zukunft. Die Gleichwertigkeit der Lebensbedingungenist somit gefährdet und die zur Erschließungvon Wachstumsressourcen notwendigeMobilität nicht mehr überall gegeben. Ohne eine Revisionder Verkehrsinfrastrukturplanung und weiterergesetzlicher Regelungen dürfte die Modernisierungder Gesellschaft gefährdet sein.