• Medientyp: E-Book
  • Titel: Welcher Kapitalismus, welche Krise? : Finanzmarktkapitalismus in der Diskussion : Beiträge des Kolloquiums am 25. April 2015 in Leipzig
  • Erschienen: Leipzig : Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V., [2023]
  • Erschienen in: Diskurs ; Heft 42
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 978-3-89819-423-5
  • RVK-Notation: NW 3980 : Finanz-, Währungs- und Kreditpolitik (Steuern, Abgaben, sonstige Leistungen)
    NW 4100 : Geschichte der Konjunkturen und Krisen
  • Schlagwörter: Konjunktur ; Krise ; Soziologie ; Sozialgeschichte ; socialsciences ; Geschichte ; Wirtschaftsgeschichte ; history ; ethnology
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Am 25. April 2015 fand am Leipziger Sitz der Rosa-Luxemburg- Stiftung Sachsen das Kolloquium „Welcher Kapitalismus, welche Krise? Finanzmarktkapitalismus in der Diskussion“ statt. Anlass war der seit geraumer Zeit nicht nur unter linksorientierten Sozialwissenschaftlern geführte Disput über eine angemessene Charakterisierung des gegenwärtigen Kapitalismus und seiner Entwicklungsperspektiven. Dabei geht es um die Frage, in welchem Kapitalismus wir leben: Finanz- oder Finanzmarktkapitalismus, Staatsmonopolistischer Kapitalismus, Neoliberaler Kapitalismus, Post-Fordismus? Sind das überhaupt sich gegenseitig ausschließende Charakterisierungen? War die jüngste Weltwirtschaftskrise Schlusspunkt des bisherigen und Auftakt eines neuen Akkumulationsregimes oder gar – wie manche meinen – einer neuen, womöglich der allerletzten Entwicklungsphase des Kapitalismus? Was war oder ist das überhaupt für eine Krise? Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang das Verhältnis von Finanzsphäre und sogenannter Realsphäre? Die Antworten auf diese Fragen scheinen den Veranstaltern auch deshalb so wichtig, weil strategisch bedeutsame politische Entscheidungen des linken Spektrums auch davon beeinflusst werden, wie diese Fragen beantwortet werden. Als Referenten traten Wissenschaftler auf, die diesen Diskurs in jüngster Zeit mit ihren Publikationen bereichert haben: Joachim Bischoff, Wolfgang Krumbein, Günther Sandleben und Michael Wendl. Jürgen Leibiger hatte mit einer Rezension zu Krumbein Stellung bezogen. Die Konferenz-Beiträge – Michael Wendl konnte krankheitsbedingt nicht teilnehmen und reichte den geplanten Beitrag schriftlich nach – zeigten, wie kontrovers diese Diskussion auch unter Linken und sich auf Marx beziehenden Wissenschaftlern geführt wird. Neben bloßen Missverständnissen gibt es – wie es den Herausgebern scheint - auch konstruierte Gegensätze und Unterstellungen. Die Herausgeber selbst teilen manche der hier vertretenen Auffassung nicht, enthalten sich jedoch jeglicher Kommentierung. Theoretische Gegensätze wurden auch in der von Dieter Janke geleiteten, durchweg kameradschaftlich geführten abschließenden Podiumsdiskussion deutlich, an der sich die etwa dreißig Teilnehmer des Kolloquiums mit Anfragen und Meinungsäußerungen rege beteiligten. Obwohl darauf nicht Bezug genommen wurde, erinnerten manche Fragestellungen an eine schon den 1980er Jahren geführte Diskussion. Die Weltwirtschaftskrise von 1974/1975 mündete damals in einer Wende in Richtung der neoliberalen Kapitalstrategie. Auch damals wurde über den Zusammenhang von Real- und Finanzsphäre und einer vermeintlichen Abkopplung der letzteren gestritten. Auch damals ging es um die Frage einer strukturellen, überzyklischen Überakkumulation, um „lange Wellen“ der Konjunktur und die mögliche Perspektive einer Stagnation. Und auch damals wurde heftig um die richtige Kennzeichnung des zeitgenössischen Kapitalismus gestritten. So gesehen handelte es sich bei diesem Kolloquium um die Fortführung eines alten Diskurses, der noch lange nicht beendet ist. Die sächsische Rosa-Luxemburg-Stiftung stellt die Diskussionsbeiträge dem interessierten Publikum mit dem Hinweis auf eine Fortsetzung im Jahr 2016 zur Verfügung.
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