• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Diagnostik und Behandlungsstrategien bei Morel-Lavallée-Läsionen im Wirbelsäulen- und Beckenbereich
  • Beteiligte: Becker, Christopher; Kammerlander, Christian; Greiner, Axel; Sommer, Fabian; Linhart, Christoph; Böcker, Wolfgang; Rubenbauer, Bianka; Weidert, Simon
  • Erschienen: Georg Thieme Verlag KG, 2018
  • Erschienen in: Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie, 156 (2018) 5, Seite 541-546
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1055/a-0596-8018
  • ISSN: 1864-6697; 1864-6743
  • Schlagwörter: Orthopedics and Sports Medicine ; Surgery
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Zusammenfassung Hintergrund Die Morel-Lavallée-Verletzung ist eine typische Weichteilverletzung bei Beckenfrakturen. Ihre Versorgungsstrategie im Zusammenhang mit Wirbelfrakturen und osteosynthetischer Versorgung von Wirbelfrakturen wurde bislang noch nicht hinreichend untersucht. Das Ziel dieser Studie war es, Diagnose- und Therapieprinzipien von Becken- und Wirbelfrakturen in Kombination mit Morel-Lavallée-Verletzungen zu analysieren. Methoden Literaturanalyse via Medline und PubMed. Insgesamt wurden 197 Studien und Fallberichte analysiert. Nach der Analyse blieben 19 Studien/Fallberichte übrig, welche die Einschlusskriterien erfüllten. Ergebnisse Es existieren verschiedene Diagnoseverfahren bezogen auf die Morel-Lavallée-Verletzung, wie bspw. Ultraschall, CT oder MRT. In Kombination mit Becken- und Wirbelfrakturen erscheint der Ultraschall als geeignete Methode, eine Morel-Lavallée-Verletzung zu diagnostizieren. Einige Autoren tendieren zum offenen Débridement, wenngleich andere Autoren ein perkutanes Vorgehen propagieren. Offenes Débridement und Vakuumversiegelung wird bei spät diagnostizierten Morel-Lavallée-Verletzungen empfohlen, wenn keine Primärnaht initial durchführbar ist. Die Frakturversorgung sollte zeitgleich mit der Versorgung der Morel-Lavallée-Verletzung erfolgen. Breitspektrum-Cephalosporine in Kombination mit Aminoglykosiden oder Piperacillin/Tazobactam sollten zur antibiotischen Abdeckung eingesetzt werden. Schlussfolgerung Radikales Débridement und Einlegen einer Drainage wird insbesondere bei spät diagnostizierter Morel-Lavallée-Verletzung empfohlen. Programmiert durchgeführte Ultraschalluntersuchungen sollten vom frakturumgebenden Weichteil erfolgen. Wenn die Morel-Lavallée-Verletzung innerhalb von 2 Tagen diagnostiziert wird, kann ein perkutanes Vorgehen mit zeitgleicher Fraktur- und Morel-Lavallée-Behandlung erfolgen. Bei verzögerter Diagnosestellung (> 2 Tage) sollte eine offene Behandlung im Sinne eines offenen Débridements, offener Frakturversorgung und bestenfalls Primärnaht durchgeführt werden.