• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Hepatopathie bei systemischem Lupus erythematodes – Ergebnisse einer explorativen Beobachtungsstudie
  • Beteiligte: Kübel, Dorothee; Tiller, Maximilian; Mühling, Tobias; Sohn, Maximilian; Vallbracht, Inka; Waschulzik, Birgit; Schepp, Wolfgang; Gundling, Felix
  • Erschienen: Georg Thieme Verlag KG, 2018
  • Erschienen in: Zeitschrift für Gastroenterologie, 56 (2018) 10, Seite 1257-1266
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1055/a-0645-7200
  • ISSN: 0044-2771; 1439-7803
  • Schlagwörter: Gastroenterology
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p> Einleitung Der systemische Lupus erythematodes (SLE) stellt eine klinisch sehr variabel verlaufende Autoimmunerkrankung dar, welche zahlreiche Organsysteme befallen kann. Eine Manifestation an der Leber gilt als selten. Unklar ist insbesondere, ob eine Hepatopathie bei SLE von prognostischer Bedeutung ist und z. B. mit der Aktivität der Erkrankung korreliert.</jats:p><jats:p> Methodik Unser Patientenkollektiv umfasste 172 Patienten mit gesichertem SLE, welche am Klinikum Bogenhausen im Zeitraum 01.01.2009 bis 31.12.2015 behandelt wurden. Ausgewertet wurden retrospektiv alle ambulanten und/oder stationären Patientenvorstellungen (n = 671; durchschnittlich 3,9 pro Patient). Eine Leberschädigung wurde laborchemisch anhand von pathologischen Leberenzymprofilen oder bildgebend diagnostiziert. Die Krankheitsaktivität des SLE wurde anhand des European Consensus Lupus Activity Measurement (ECLAM)-Score ermittelt. Zusätzlich wurden Parameter der Grunderkrankung wie Krankheitsdauer, Organschädigung sowie immunsuppressive Medikation ausgewertet und die mögliche Assoziation mit einer Hepatopathie analysiert.</jats:p><jats:p> Ergebnisse Erhöhte Leberwerte (ASAT, ALAT, GGT, AP) als Ausdruck einer Hepatopathie waren bei 109 Patienten (63,4 % der Gesamtpopulation) nachweisbar und waren signifikant mit Krankheitsaktivität (auf der Basis des ECLAM-Score, p &lt; 0,001), Behandlungsdauer, Häufigkeit der Vorstellungen (jeweils p &lt; 0,01), Anzahl der eingesetzten Immunsuppressiva (p &lt; 0,018), erhöhter Blutsenkungsgeschwindigkeit (p &lt; 0,001) sowie Erniedrigung des Serumkomplements (p &lt; 0,03) assoziiert. Pathologische Sonografiebefunde an der Leber (z. B. nicht-alkoholische Fettleber) waren in 19,8 % der Fälle nachweisbar.</jats:p><jats:p> Diskussion Erhöhte Leberwerte kommen bei Patienten mit SLE sehr häufig vor, insbesondere bei erhöhter Krankheitsaktivität (basierend auf ECLAM-Score oder intensivierter immunsuppressiver Therapie) und längerer Erkrankungsdauer. Leberwertbestimmungen sollten daher bei Patienten mit SLE regelmäßig erfolgen und eine weitere differenzialdiagnostische Abklärung angestrebt werden. Zukünftige prospektive Studien könnten klären, ob pathologische Leberwerte in Aktivitätsindizes zur Beurteilung der Krankheitsaktivität bei SLE einbezogen werden müssen.</jats:p>