• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Neue europäische Herzinsuffizienz-Leitlinie 2021 – Paradigmenwechsel in der Therapie
  • Beteiligte: Herrmann, Ester; Huisl, Philipp; Aßmus, Birgit
  • Erschienen: Georg Thieme Verlag KG, 2022
  • Erschienen in: DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1055/a-1609-2469
  • ISSN: 0012-0472; 1439-4413
  • Schlagwörter: General Medicine
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:title>Was ist neu?</jats:title><jats:p> Neuer medikamentöser Therapie-Algorithmus für Herzinsuffizienz mit LVEF ≤ 40 % Für Herzinsuffizienz mit reduzierter Pumpfunktion ≤ 40 % (HFrEF) empfehlen die neuen Herzinsuffizienz-Leitlinien 2021 der ESC einen grundlegend neuen Behandlungsalgorithmus. Dieser sieht vor, dass alle 4 letalitätssenkenden Substanzen (ARNI oder ACE-Hemmer, Betablocker, MRA und SGLT-2-Inhibitoren) so früh wie möglich gegeben werden. Das konventionelle Stufenschema mit schrittweiser Erhöhung wird nicht mehr empfohlen.</jats:p><jats:p> Empfehlungen für HfpEF Vereinfacht wurde der Diagnose-Algorithmus für die HFpEF, der nun neben Symptomen und Zeichen einer Herzinsuffizienz, einer LVEF ≥ 50 % zusätzlich objektive Kriterien für eine strukturelle und/oder funktionelle Auffälligkeit mit diastolischer Dysfunktion und erhöhten Füllungsdrücken fordert sowie erhöhte natriuretische Peptide. Für die Behandlung der HFpEF gibt es keine Veränderungen im Vergleich zu 2016, jedoch ist hier eine kurzfristige Überarbeitung der Leitlinie zu erwarten.</jats:p><jats:p> Bedeutung ausgewählter Begleit-Erkrankungen Die primäre Empfehlung bei Vorhofflimmern ist die Antikoagulation mittels NOAK. Der Stellenwert der PVI ist aufgewertet worden. Die Entscheidung zur Transkatheter-Therapie einer sekundären Mitralklappen-Insuffizienz sollte bei Vorliegen entsprechender Kriterien im Heartteam getroffen werden.</jats:p><jats:p> Fortgeschrittene Herzinsuffizienz Für die Diagnose einer fortgeschrittenen Herzinsuffizienz wurden 4 Kriterien definiert. Diese umfassen schwere und persistierende Symptome NYHA III oder IV, den Nachweis einer schweren kardialen Dysfunktion, Episoden von Stauung, die mittels i. v. Diuretika und/oder Inotropika behandelt werden müssen, maligne Arrhythmien und eine schwere Einschränkung der Belastungskapazität. Für diese Patienten gibt es einen neuen Behandlungsalgorithmus, in welchem der Stellenwert der mechanischen Kreislaufunterstützung aufgewertet wurde.</jats:p><jats:p> Akute Herzinsuffizienz Für Patienten mit akuter Herzinsuffizienz wird nach der Entlassung aus der stationären Behandlung eine Einbindung in ein „Disease Management Program“ und in ein multimodales, multiprofessionelles Therapiekonzept empfohlen.</jats:p>