• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: OnabotuliumtoxinA Detrusorinjektion: Die „Real World” der Anwender, die „Real World“ der Patienten – Update BOTUROLOGY 2022
  • Beteiligte: Schulte-Baukloh, Heinrich; Höppner, Dirk; Hubatsch, Mandy; Mala, Katharina; Schlomm, Thorsten; Weinberger, Sarah
  • Erschienen: Georg Thieme Verlag KG, 2023
  • Erschienen in: Aktuelle Urologie
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1055/a-1924-7517
  • ISSN: 0001-7868; 1438-8820
  • Schlagwörter: Urology
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p> Hintergrund OnabotulinumtoxinA (Botox) ist in Deutschland seit 2013 nach Versagen einer anticholinergen Therapie für die Second-line Behandlung der idiopathischen überaktiven Harnblase als Detrusorinjektion (OnabotA-DI) zugelassen. Bis 2018 führten jedoch abrechnungstechnische Hürden dazu, dass die Anwendung weit hinter dem Bedarf zurückblieb. Seit Anfang 2018 gibt es nun in Deutschland eine EBM-Zulassungsziffer für die transurethrale Anwendung von Botox in der Urologie.</jats:p><jats:p> Fragestellung Ziel einer Umfrage 2019 unter Kursteilnehmern regelmäßig stattfindender Injektions-Workshops (WS-T) in unserer Institution war es zu evaluieren, ob die Abrechenbarkeit das Anwenderverhalten in Deutschland bedarfsgerecht verändert hat. Eine gleiche Umfrage 2021 sollte Entwicklungen der vergangenen zwei Jahre aufzeigen.</jats:p><jats:p> Material und Methoden 88 konsekutive TeilnehmerInnen eines seit 2013 regelmäßig stattfindenden Anwender- Workshops wurden im Jahre 2019 per Fragebogen anonym bzgl. der bei ihnen durchgeführten Praxis der OnabotA-DI befragt. Die Befragung wurde 2021 nochmals in einer anonymisierten Online-Umfrage bei 55 Kursteilnehmern wiederholt, um Veränderungen des Anwenderverhaltens der vergangenen zwei Jahre zu evaluieren.</jats:p><jats:p> Ergebnisse Evaluation 2019: Rücklaufquote 35/88 der Fragebögen (39,8%); eine große Mehrheit (82%) der WS-T hatten erst NACH der Einrichtung der EBM-Ziffer den Workshop besucht. Ldgl. 54,5% der WS-T führten nach dem Workshop zwei oder mehr (12% mehr als zehn) OnabotA-DI pro Quartal durch. Die meisten der Anwender (85%) führten den Eingriff immer oder weit überwiegend ambulant, 63% immer oder weit überwiegend in Lokalanästhesie durch. Die Mehrheit (84%) verabreichte keine oder lediglich eine perioperative Antibiose, 13% über eine Woche. 89% gaben an, dass mind. 70% ihrer PatientInnen keine oder nur leichte Beschwerden unter der LA hatten. In der Evaluation 2021 führten die Anwender den Eingriff tendenziell häufiger ambulant und in LA sowie häufiger ganz ohne Antibiotikagaben durch.</jats:p><jats:p> Schlussfolgerungen Die Ergebnisse unserer Anwenderumfrage deuten darauf hin, dass die Durchführung der OnabotA-DI seit der EBM-Zulassung in Deutschland im Januar 2018 wesentlichen Aufwind gewonnen hat. Der Eingriff lässt sich in der überwiegenden Zahl unkompliziert ambulant in Lokalanästhesie durchführen. </jats:p>