Beschreibung:
<jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p>
Zielsetzung Ziel der Studie ist es die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie
auf die stationär behandelten Patienten eines universitären
Maximalversorgers mit einer Krebs- und/oder COVID-19-Erkrankung zu
untersuchen. Unterscheiden sich die Patientenkollektive
gesundheitsökonomisch und ergeben sich aus den Resultaten administrative
Konsequenzen für eine proaktive Steuerung der regionalen
Krebsversorgung.</jats:p><jats:p>
Methodik Es wurde eine retrospektive, deskriptive Datenanalyse klinischer
und gesundheitsökonomischer Parameter aller am
Universitätsklinikum Marburg stationär aufgenommenen
onkologischen und COVID-19-postiven Patienten sowie der Kombination von
onkologischen Patienten mit einer COVID-19-Erkrankung innerhalb des
Beobachtungszeitraums von 2017 bis 2021 durchgeführt.</jats:p><jats:p>
Ergebnisse Es wurde ein Rückgang onkologisch behandelter Patienten
über den gesamten Zeitraum der COVID-19-Pandemie beobachtet.
Onkologische Patienten mit einer COVID-19-Erkrankung stellen das
Patientenkollektiv mit dem höchsten Schweregrad der Erkrankung dar,
gefolgt von der COVID-19- und rein onkologischen Patienten. Dies spiegelt sich
gleichsam in den ökonomischen Leistungskennzahlen wider. Die
chronologischen Verläufe des DRG-Erlöses und Case Mix Index pro
COVID-19-Patienten weisen Unterschiede für Zeitabschnitte des
Pandemiegeschehens in Deutschland auf.</jats:p><jats:p>
Schlussfolgerung Der Vergleich der Patientenkollektive bestätigt
das hohes Gefährdungspotential von onkologischen Patienten, welches sich
in einer gesundheitsökonomisch aufwendigen Behandlung widerspiegelt.
Nationale Maßnahmen, Kontaktbeschränkungen oder pandemische
Ereignisse lassen sich am chronologischen Verlauf der klinischen und
wirtschaftlichen Parameter nachvollziehen. Trotz des internationalen
Rückgangs an ambulanten und stationären onkologischen Patienten
ist die „state-of-the-art“ Krebsversorgung in pandemischen
Zeiten realisierbar. Aufgrund dessen besteht die Handlungsnotwendigkeit
für einen stationären Maximalversorger durch Kommunikation und
Versorgungsmodellierung die onkologische Versorgung proaktiver zu steuern.</jats:p>