• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Identifizierung von Sprechermerkmalen durch Zuhörer unterschiedlicher Altersstufen und Expertise
  • Beteiligte: Thiele, Johanna Maria; Schade, Götz
  • Erschienen: Georg Thieme Verlag KG, 2020
  • Erschienen in: Laryngo-Rhino-Otologie, 99 (2020) 12, Seite 879-886
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1055/a-1289-0479
  • ISSN: 1438-8685; 0935-8943
  • Schlagwörter: Otorhinolaryngology
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p> Hintergrund In dieser Arbeit wurde untersucht, inwieweit Zuhörer bestimmte Merkmale ihnen unbekannter Sprecher anhand des alleinigen Hörens ihrer Stimmaufnahmen identifizieren können (physische Merkmale, Akzent/Dialekt, Rauchverhalten, Bildungsstand, Persönlichkeit, Erscheinungsbild). Es gab mehrere Zuhörergruppen unterschiedlicher Altersstufen und Expertise. Das Ziel der Arbeit war somit der Vergleich der Stimmerkennung von Kindern/Jugendlichen und Erwachsenen sowie von Laien und phonetisch geschulten Zuhörern.</jats:p><jats:p> Material und Methoden 197 Probanden, gegliedert in 4 Gruppen (Grundschüler, Gymnasiasten, Studierende, Fachärzte für Phoniatrie und Pädaudiologie), wurden Stimmaufnahmen von 23 Sprechern vorgespielt. Anhand dessen sollten sie einen Fragebogen über die Merkmale der Sprecher ausfüllen.</jats:p><jats:p> Ergebnisse Im Hinblick auf die einzelnen Merkmale erzielten die Probanden variable Ergebnisse und identifizierten Geschlecht, Alter, ausländische Akzente und teilweise Bildungsstand der Sprecher mit höherer Genauigkeit, während ihnen richtige Einschätzungen der anderen Kategorien wie Körpergröße, Body-Mass-Index, Dialekt und Rauchverhalten weniger häufig gelangen.</jats:p><jats:p>Die Zuhörer im Grundschulalter erreichten zwar in allen außer 2 Kategorien signifikant weniger korrekte Antworten als die Gymnasiasten, Studierenden und Phoniater, jedoch gelangen auch ihnen bereits häufig richtige Zuordnungen über dem Zufallsniveau. Die von Phoniatern und Studierenden als erwachsenen Laienhörern erzielten Ergebnisse unterschieden sich in keiner Kategorie signifikant.</jats:p><jats:p> Schlussfolgerung Eine Altersabhängigkeit der Stimmerkennung bzw. der dafür benötigten Fähigkeiten konnte bestätigt werden. Die professionell geschulten Zuhörer hatten keinen eindeutigen Vorteil gegenüber den erwachsenen phonetischen Laien.</jats:p>