• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Evaluation von Sekundäreingriffen nach mikrochirurgischer Lappentransplantation zur Rekonstruktion der oberen Extremität
  • Beteiligte: Kotsougiani-Fischer, Dimitra; Fischer, Sebastian; Platte, Juliana; Nagel, Sarah Sophie; Kneser, Ulrich; Harhaus, Leila
  • Erschienen: Georg Thieme Verlag KG, 2021
  • Erschienen in: Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1055/a-1294-9593
  • ISSN: 0722-1819; 1439-3980
  • Schlagwörter: Orthopedics and Sports Medicine ; Surgery
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p> Hintergrund Das primäre ästhetische und funktionelle Ergebnis nach freiem Gewebetransfer zur oberen Extremität kann suboptimal ausfallen und Folgeoperationen notwendig machen. Diese Studie soll erstmalig Art und Anzahl von Sekundäreingriffen evaluieren und prädiktive Faktoren hierfür identifizieren.</jats:p><jats:p> Patienten und Methoden Patienten, die im Zeitraum 2010–2017 eine freie Lappenplastik zur oberen Extremität erhielten, wurden in eine retrospektive Kohortenstudie eingeschlossen: Patienten mit einem oder mehreren Sekundäreingriffen zur Optimierung des funktionellen oder ästhetischen Lappendesigns (S-Kohorte) und Patienten ohne Sekundäreingriff, welche als Kontrolle (K-Kohorte) dienten. Prädiktoren für Sekundäreingriffe wurden mittels multivariater logistischer Regressionsanalyse identifiziert.</jats:p><jats:p> Ergebnisse Es konnten 128 Patienten eingeschlossen werden (S-Kohorte 36, K-Kohorte 92). Insgesamt erfolgten 56 Sekundäroperationen nach durchschnittlich 8 Monaten. Die S-Kohorte wies vermehrt Defekte an der Hand (53 %) auf und es erfolgte mehrheitlich eine Rekonstruktion mittels Faszio- bzw. Adipokutanlappen (89 %). Die häufigsten Sekundäreingriffe stellten die chirurgische Dermolipektomie/Teilexzision (61 %), gefolgt von der Liposuktion (16 %) und einer Kombination beider Eingriffe (17 %) dar. Zusätzlich erfolgten bei 64 % der Patienten aus der S-Kohorte im Rahmen der formverändernden Sekundäreingriffe weitere operative Interventionen zur Funktionsoptimierung. Patienten mit einer Defektlokalisation an der Hand erhielten 2,4-fach häufiger Sekundäroperationen (p = 0,05). Darüber hinaus war die Wahrscheinlichkeit für eine Korrekturoperation bei gutem Allgemeinzustand (ASA1/2) um das 6-Fache erhöht (p = 0,03).</jats:p><jats:p> Schlussfolgerung Sekundäreingriffe stellen häufige und sichere Verfahren dar, die häufig von Patienten in gutem Allgemeinzustand mit einer Defektrekonstruktion mittels freier Lappenplastik an der Hand gewünscht werden. Wir empfehlen daher die Implementierung von Sekundäreingriffen in den rekonstruktiven Plan, um die Patienten-Compliance und Zufriedenheit zu steigern.</jats:p>