Veränderungen der Hepatitis-C-Virus-Genotyp-1a/1b-Verteilung zwischen 2004 und 2018 in Deutschland – eine Analyse von 17093 Patienten aus verschiedenen Real-World-Registern
Sie können Bookmarks mittels Listen verwalten, loggen Sie sich dafür bitte in Ihr SLUB Benutzerkonto ein.
Medientyp:
E-Artikel
Titel:
Veränderungen der Hepatitis-C-Virus-Genotyp-1a/1b-Verteilung zwischen 2004 und 2018 in Deutschland – eine Analyse von 17093 Patienten aus verschiedenen Real-World-Registern
Beschreibung:
<jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p>
Einleitung Der Hepatitis C Genotyp 1 ist der häufigste Genotyp in West- und Zentraleuropa. In dieser Arbeit werden die Veränderungen der Baselinecharakteristika von 17 093 HCV-Patienten mit Genotyp 1a/1b, die im Zeitraum 2004–2018 in Deutschland antiviral therapiert wurden, analysiert. Es wurden insgesamt 5 Zeiträume betrachtet: (i) 2004–2007, (ii) 2008–2010, (iii) 2010–2013, (iv) 2014–2016, (v) 2017–2018.</jats:p><jats:p>
Methoden Die vorliegende Analyse basiert auf 5 deutschlandweit durchgeführten nicht-interventionellen Registern und umfasst Daten von Patienten, die mit dem HCV-GT1a und HCV-GT1b infiziert waren und zwischen 2004 und 2018 dokumentiert wurden [ML17071, ML19464, ML21645, ML25724 (Peginterferon alfa-2a® non-interventional study (PAN)) und dem Deutschen Hepatitis-C-Register (DHC-R)].</jats:p><jats:p>
Ergebnisse Im Untersuchungszeitraum (2004–2018) hatten 7662 Patienten eine HCV-GT1a- und 9431 Patienten eine HCV-GT-1b-Infektion. GT1a-Patienten waren im Vergleich zu GT1b-Patienten jünger (46,5 Jahre vs. 51,2 Jahre) und häufiger männlich (70 % vs. 52 %). Drogenkonsum in der Vorgeschichte oder derzeit war im Untersuchungszeitraum häufiger bei GT1a-Patienten mit höchster Frequenz im aktuellsten Zeitraum (2017–2018; 44 % GT1a, 10 % GT1b). Metabolische Komorbiditäten wie Übergewicht und Diabetes mellitus waren häufiger bei mit GT1b infizierten Frauen. Der Anteil des Genotyps 1a nahm von 34 % (Zeitraum 2004–2007) auf ca. 50 % (Zeitraum 2017–2018) relevant zu. 2004–2018 zeigte sich ein relevanter Wechsel des GT1a/1b-Quotienten bei Männern (2004–2007: 38 %/63 %; 2017–2018: 59 %/41 %) bei weitgehend konstantem GT1a-Anteil der Frauen von ca. 30 % deutschlandweit über alle 5 untersuchten Zeiträume.</jats:p><jats:p>Der Anteil der weiblichen Patienten mit GT1a in der Region Ost war im Vergleich zu den anderen 3 Regionen über nahezu alle Zeiträume niedriger, am deutlichsten ausgeprägt 2004–2007: 14 % GT1a vs. 86 % GT1b.</jats:p><jats:p>
Zusammenfassung Im untersuchten Zeitraum (2004–2018) zeigte sich ein relevanter Anstieg der Genotyp-1a-Infektion bei Männern, nicht bei Frauen, assoziiert mit Drogenkonsum. Die Daten zeigen eine grundlegende Änderung in der HCV-Epidemiologie in Deutschland an, die Konsequenzen für das Therapiemanagement und die allgemeine Versorgung der Hepatitis-C-Patienten haben.</jats:p>