• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Kosten potenziell ambulant erbringbarer endoskopischer Leistungen in Fällen mit 1-Tages-Verweildauer gegenüber einer längeren Verweildauer
  • Beteiligte: Rathmayer, Markus; Heinlein, Wolfgang; Wagner, Tobias; Lerch, Markus M.; Lammert, Frank; Dollhopf, Markus; Haag, Cornelie; Gölder, Stefan Karl; Kandulski, Arne; Schad, Moritz; Schmidt, Alexandra; Gundling, Felix; Wilke, Michael; Albert, Jörg G.
  • Erschienen: Georg Thieme Verlag KG, 2023
  • Erschienen in: Zeitschrift für Gastroenterologie, 61 (2023) 5, Seite 504-514
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1055/a-2016-9196
  • ISSN: 0044-2771; 1439-7803
  • Entstehung:
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  • Beschreibung: Zusammenfassung Einleitung Die „Ambulantisierung“, d.h. die Ausweitung ambulanter Leistungen auf Behandlungen, die bisher stationär erbracht wurden, ist ein erklärtes Ziel der Gesundheitspolitik. Unklar ist, inwieweit Kosten einer endoskopischen Prozedur und die Erkrankungsschwere von der Dauer der stationären Behandlung abhängig sind. Wir überprüften daher, ob endoskopische Leistungen bei Fällen mit einem Tag Verweildauer (VWD) vergleichbar teuer sind wie Fälle mit längerer VWD. Methodik Aus dem DGVS-Leistungskatalog wurden ambulant erbringbare Leistungen ausgewählt. 1-Tagesfälle mit genau einer solchen gastroenterologisch-endoskopischen (GAEN-)Leistung wurden mit Fällen mit VWD>1 Tag hinsichtlich ihres Patient Clinical Complexity Level (PCCL) und ihrer mittleren Kosten verglichen. Als Datenquelle diente das DGVS-DRG-Projekt mit §21-KHEntgG-Kostendaten von 57 Krankenhäusern aus 2018 und 2019. Endoskopische Kosten wurden der Kostenstellengruppe 8 der InEK-Kostenmatrix entnommen und plausibilisiert. Ergebnisse Insgesamt wurden 122.514 Fälle mit genau einer GAEN-Leistung identifiziert. In 30 von 47 Leistungsgruppen zeigten sich statistisch gleiche Kosten. In 10 Gruppen war der Kostenunterschied nicht relevant (<10%). Kostenunterschiede >10% bestanden bei der ÖGD mit Varizentherapie, Einlage einer selbstexpandierenden Prothese, Dilatation / Bougierung, dem Wechsel einer PTCD, der nicht aufwendigen ERCP, der Endosonografie sowie der Koloskopie mit endoskopischer Mukosaresektion, endoskopischer Vollwandresektion oder Fremdkörperentfernung. Der PCCL-Wert war in allen bis auf einen Fall unterschiedlich. Schlussfolgerung GAEN-Leistungen, die stationär erbracht wurden und potenziell ambulant erbringbar sind, sind bei 1-Tagesfällen überwiegend gleich teuer wie bei Patienten mit einer VWD von mehr als einem Tag. Die Erkrankungsschwere ist geringer. Kalkulierte §21-KHEntgG-Kostendaten bilden damit eine belastbare Basis für die Kalkulation einer sachgerechten Vergütung von zukünftig im Rahmen des AOP ambulant zu erbringenden Leistungen im Krankenhaus.