• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Physiolyse mit Resektion des Vickers-Bandes bei adoleszenten Patienten mit Madelung-Deformität
  • Beteiligte: Reck, Alexander; Pillukat, Thomas; van Schoonhoven, Jörg
  • Erschienen: Georg Thieme Verlag KG, 2024
  • Erschienen in: Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie, 56 (2024) 3, Seite 235-241
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1055/a-2262-0112
  • ISSN: 0722-1819; 1439-3980
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  • Beschreibung: Zusammenfassung Hintergrund Die Madelung-Deformität ist eine angeborene oder erworbene Wachstumsstörung des Unterarmes, die für betroffene Patienten mit erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität einhergehen kann. In der Literatur wurden verschiedene Möglichkeiten der operativen Therapie der Erkrankung beschrieben. Mit der vorliegenden Studie sollte der Frage nachgegangen werden, ob die Physiolyse mit Resektion des Vickers-Bandes die Progredienz der Erkrankung in einem eigenen jungen Patientenkollektiv erfolgreich aufhalten konnte, wie es anhand der bisherigen Literatur zu diesem Thema zu erwarten wäre. Material und Methoden Die Akten aller Patienten mit Madelung-Deformität, die zwischen Januar 2001 und Juni 2017 primär mit einer Physiolyse mit Resektion des Vickers-Bandes behandelt worden sind, wurden retrospektiv ausgewertet. Die Patienten wurden zu einer Nachuntersuchung eingeladen und bezüglich des OP-Outcomes untersucht. Erhoben wurden Schmerzen in Ruhe und unter Belastung, der Bewegungsumfang der Handgelenke und das Aktivitätsniveau. Zudem wurden von jedem operierten Handgelenk Röntgenbilder in zwei Ebenen angefertigt und radiologische Messungen durchgeführt. Die so erhobenen Daten wurden mit den Daten aus den Patientenakten verglichen. Ergebnisse 9 Handgelenke wurden eingeschlossen. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation lag bei 13,2 Jahren, der durchschnittliche Nachbeobachtungszeitraum betrug 5,0 Jahre. Die Extension und Ulnarduktion nahmen von präoperativ bis zur Nachuntersuchung leicht ab, während sich die Beugung minimal sowie die Radialduktion und die Unterarmdrehung erkennbar verbesserten. Der Punktwert für Ruheschmerzen auf der visuellen Analogskala stieg von präoperativ 0,25 Punkten auf 1,88 Punkte zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung. Unter Belastung stieg der durchschnittliche Punktwert für Schmerzen von 2,00 auf 4,25 Punkte. Der mittlere DASH-Score stieg von 6,04 Punkten vor der Operation auf 12,20 Punkte zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung. Die Durchschnittswerte von zwei der fünf gemessenen McCarroll-Parameter stiegen an, im Fall der Absenkung des Os Lunatum statistisch signifikant. Bei einem Handgelenk war ein Folgeeingriffe erforderlich. Schlussfolgerung Die Progredienz der Madelung-Deformität konnte in unserem Kollektiv durch die Physiolyse mit Resektion des Vickers-Bandes nur teilweise aufgehalten und eine signifikante Zunahme der Schmerzsymptomatik im Untersuchungszeitraum nicht vermieden werden. Bei Patienten, die vor Abschluss ihres Längenwachstums stehen, sollte dieses Verfahren daher mit Zurückhaltung eingesetzt werden.