• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Psychosoziale Interventionen für sexuelle Funktionsstörungen bei Frauen
  • Beteiligte: Schmidt, Hannah Maren; Höhna, Cindy; Widmeier, Eugen; Berner, Michael Martin
  • Erschienen: Georg Thieme Verlag KG, 2017
  • Erschienen in: Zeitschrift für Sexualforschung
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1055/s-0043-117321
  • ISSN: 0932-8114; 1438-9460
  • Schlagwörter: General Psychology ; Reproductive Medicine
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p>Diese Arbeit gibt eine systematische Übersicht über Studien zur Wirksamkeit psychosozialer Interventionen bei Frauen mit sexuellen Funktionsstörungen. Die eingeschlossenen Studien sind randomisierte kontrollierte Studien (RCT) und kontrollierte klinische Studien (CCT), publiziert zwischen 1985 und 2014, welche mindestens eine psychosoziale Intervention im Vergleich zu einer aktiven Vergleichsgruppe (z. B. andere psychosoziale Intervention, medikamentöse oder somatische Behandlung) oder Kontrollgruppe (z. B. Warteliste, Placebo) untersuchen. Die Diagnose der sexuellen Funktionsstörung muss formal nach ICD-10/9 oder DSM-IV/III-R oder durch eine Fachperson gestellt worden sein. Studiencharakteristika und Ergebnisse sind durch zwei unabhängige Rater_innen nach einem standardisierten Manual extrahiert worden, ebenso das Risiko einer systematischen Verzerrung (Risk of Bias). Wir haben 19 Studien eingeschlossen. Sexuell bedingte Schmerzen werden am häufigsten untersucht. Die meisten psychosozialen Interventionen zeigen signifikante Verbesserungen im Vergleich zu einer Wartekontrollgruppe für verminderte sexuelle Appetenz und sexuell bedingte Schmerzen, wobei die Effekte über eine Follow-up-Periode meist erhalten bleiben. Für Orgasmusstörungen sind die Ergebnisse uneinheitlich. Erregungsstörungen werden nicht getrennt von anderen sexuellen Funktionsstörungen untersucht. Die meisten Studien untersuchen ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches oder ein klassisch sexualtherapeutisches Behandlungskonzept. Eine willkommene Entwicklung ist es, dass in den jüngsten Studien weitere, teilweise neuartige Behandlungsansätze (z. B. interpersonelle und achtsamkeitsbasierte Ansätze sowie expressives Schreiben) geprüft werden. Eine genaue Berichterstattung und die Einhaltung methodischer Qualitätsstandards werden empfohlen.</jats:p>