Die Wertigkeit des gemeinsamen Faches Orthopädie-Unfallchirurgie im 2. Staatsexamen – Vergleich der schriftlichen 2. Staatsexamina mit dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Chirurgie
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Medientyp:
E-Artikel
Titel:
Die Wertigkeit des gemeinsamen Faches Orthopädie-Unfallchirurgie im 2. Staatsexamen – Vergleich der schriftlichen 2. Staatsexamina mit dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Chirurgie
Beschreibung:
Zusammenfassung Hintergrund Der Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog Chirurgie (NKLC) definiert für jedes seiner 230 Lernziele eine Kompetenzebene von „Kompetenzebene 1: Faktenwissen“ bis zu „Kompetenzebene 3: selbstständiges Handeln“. Trotz des erwiesenen Einflusses von summativen Prüfungen auf das Lernverhalten von Studierenden bilden diese Lernziele nicht die Grundlage für das 2. Staatsexamen. Die vorliegende Studie untersucht, inwiefern die Prüfungsfragen des 2. Staatsexamens bereits die orthopädisch-unfallchirurgischen Lernziele des NKLC adressieren und welche thematische Schwerpunktsetzung hierbei erfolgt. Material und Methoden Es erfolgte eine retrospektive Analyse basierend auf den Examensfragen von Herbst (H) 2009 bis Herbst 2014 (n = 11). Zunächst wurden im NKLC durch 5 Ober- und Fachärzte die Lernziele aus den Bereichen Orthopädie und Unfallchirurgie identifiziert. Nachfolgend wurden aus den 11 untersuchten Staatsexamina die Fragen definiert, die sich auf die orthopädisch-unfallchirurgischen Lernziele bezogen. Analysiert wurden die Gesamtzahl der Fragen, die Anzahl der Fragen pro Examen sowie pro Lernziel und Kompetenzebene. Ergebnisse Insgesamt konnten 113 Lernziele des NKLC (entspricht 49,1% aller Lernziele des NKLC) dem Fach Orthopädie und Unfallchirurgie zugeordnet werden. Im Studienzeitraum adressierten 543 Fragen diese 113 Lernziele (entspricht 15,6% aller 3480 Fragen). Pro Examen konnten durchschnittlich 49,36 ± 14,1 (Min. 30; Max. 80) Fragen mit Bezug zu Orthopädie und Unfallchirurgie identifiziert werden. Insgesamt wurden 13,45 ± 6,39 (Min. 6; Max. 24) Fragen zu Lernzielen (LZ) der Kompetenzebene 3a und b, 21,45 ± 9,94 (Min. 9; Max. 39) Fragen zu LZ der Kompetenzebene 2 und 14,45 ± 6,36 (Min. 6; Max. 25) Fragen zu LZ der Kompetenzebene 1 gestellt. Die Mehrheit der Fragen adressierten „Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises“ (n = 16 im Herbst 2009). Schlussfolgerung Die Anzahl der Fragen mit unfallchirurgisch-orthopädischem Schwerpunkt im 2. Staatsexamen erscheint in Relation zur Gesamtzahl aller gestellten Fragen ausreichend hoch. Allerdings liegt eine thematische Imbalance vor, und gerade klinisch wichtige Lernziele mit hoher Kompetenzebene werden nicht ausreichend häufig geprüft. Eine bessere Abstimmung der Staatsprüfung mit den Lernzielkatalogen ist erforderlich.