Beschreibung:
AbstractIn den vergangenen Jahrzehnten wurde eine Reihe von Methoden entwickelt, die den Einsatz von Nukleinsäuren für therapeutische Zwecke ermöglichen. Mit Hilfe spezieller kurzer RNA‐ und DNA‐Moleküle kann die Expression einzelner Gene gezielt unterdrückt werden (gene silencing). Aptamere bieten eine Alternative zu monoklonalen Antikörpern. Eine Voraussetzung für die pharmakologische Verwendung von Nukleinsäuren ist eine hohe Stabilität gegenüber abbauenden körpereigenen Enzymen. Dies kann durch den Einsatz nicht‐natürlicher spiegelbildlicher Nukleinsäuren erreicht werden. Der Artikel beschreibt die Prinzipien der Stereochemie, die diesem Ansatz zugrunde liegen und zeigt, wie diese für die Identifizierung spiegelbildlicher Aptamere genutzt werden. Gleichzeitigt wird erläutert, warum die Stereospezifität der Watson‐Crick‐Basenpaarungen den Einsatz spiegelbildlicher Nukleinsäuren beim gene silencing verhindert und welche neuen Ansätze dies in Zukunft überwinden könnten.