Beschreibung:
ZusammenfassungBioenergie ist im Rahmen einer nachhaltigen Energiewende von zentraler Bedeutung. Im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energieträgern bietet Biomasse den Vorteil, dass sie fossile Brennstoffe direkt ersetzen und bei Bedarf für die Umwandlung in Wärme, Strom und Kraftstoffe gespeichert werden kann. Dementgegen stehen erhebliche Nutzungs- und Flächenkonflikte des Energiepflanzenanbaus und ein seit 2014 stagnierender Ausbau von Biogasanlagen. Als konfliktärmere Alternative gilt die reststoffbasierte Bioenergieerzeugung in Kombination mit dezentralen Nutzungsstrategien, diese stößt in der Praxis allerdings auf erhebliche Umsetzungsbarrieren. Dieser Beitrag stellt Ergebnisse eines transdiziplinären Verbundforschungsprojekts vor, welches in Nordhessen kommunale und regionale Handlungsoptionen für eine optimierte energetische Bioenergieerzeugung untersucht hat. Zentrale Erkenntnisse zeigen, dass eine verlässliche Bewertung von Biomassepotenzialen die Einbeziehung von regionalen Wissensbeständen erforderlich macht. Ein erheblicher Anteil der regionalen Biomassepotenziale ist derzeit in stark fragmentierten Nutzungspfaden gebunden, die allerdings aus ökologischer Perspektive und vor dem Hintergrund steigender CO2-Bepreisung einer Überprüfung bedürfen. Für eine Optimierung von Biomassenutzungspfaden zeichnet sich ab, dass vielversprechende Ansätze vor allem durch interkommunale Kooperationen erreicht werden können.