Steigende Inzidenzen bei Mastoidektomien im Kindesalter Increasing incidence of mastoidectomies in children : Folge geringeren Antibiotikaeinsatzes oder eine COVID-19-Spätfolge? Result of reduced antibiotic therapy or late COVID-19 sequela?
Sie können Bookmarks mittels Listen verwalten, loggen Sie sich dafür bitte in Ihr SLUB Benutzerkonto ein.
Medientyp:
E-Artikel
Titel:
Steigende Inzidenzen bei Mastoidektomien im Kindesalter Increasing incidence of mastoidectomies in children : Folge geringeren Antibiotikaeinsatzes oder eine COVID-19-Spätfolge? Result of reduced antibiotic therapy or late COVID-19 sequela?
:
Folge geringeren Antibiotikaeinsatzes oder eine COVID-19-Spätfolge?
Beteiligte:
Gehrke, Thomas;
Scherzad, Agmal
Erschienen:
Springer Science and Business Media LLC, 2024
Beschreibung:
Zusammenfassung Hintergrund In den Jahren 2022 und 2023 wurde eine steigende Anzahl an Mastoiditiden bei Kindern und damit auch ein Anstieg der Mastoidektomien bei Kindern beobachtet. Ziel der Arbeit Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Anstieg der Anzahl an Patienten mit Mastoiditis und folgender Mastoidektomie zu analysieren, Korrelationen mit vorheriger Antibiotikatherapie und COVID-Infektionen zu untersuchen und einen Überblick über Keimspektrum, Krankheitsverlauf und Therapie zu geben. Material und Methoden Dazu wurde eine retrospektive Analyse aller seit 2012 behandelten Patienten mit Mastoiditis durchgeführt, bei denen eine Mastoidektomie durchgeführt werden musste. Evaluiert wurden Art und Dauer vorangegangener Symptome und einer vorherigen Antibiotikatherapie, Diagnostik und Krankheitsverlauf sowie Keimspektrum, Dauer des Krankenhausaufenthalts und Komplikationen. Ergebnisse Es wurde ein hoch signifikanter Anstieg an Mastoiditiden und somit auch an Mastoidektomien ab 2022 gezeigt. Weder Keimspektrum noch Krankheitsverlauf oder Komplikationsrate unterschieden sich von den vorherigen Jahren mit niedrigerer Inzidenz. Eher konnte eine Zunahme bereits ambulant antibiotisch vortherapierter Patienten gezeigt werden. Etwa die Hälfte der seit Herbst 2022 erkrankten Patienten hatte eine positive COVID-Anamnese. Adenoidhyperplasie spielte ursächlich eine deutlich geringere Rolle als in den Jahren zuvor. Schlussfolgerung Eine Korrelation zu reduzierter ambulanter Antibiotikagabe erscheint bei in diesem Kollektiv eher steigender Anzahl somit kausal als unwahrscheinlich. Ob ein Zusammenhang mit einer durchgemachten COVID-Infektion besteht, kann aufgrund der hohen Dunkelziffer bei asymptomatischen und nicht nachgewiesenen Fällen nicht abschließend beurteilt werden.