• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Versorgungswirklichkeit der urologischen Endoprothetik in Deutschland von 2006 bis 2016
  • Beteiligte: Baunacke, Martin; Groeben, Christer; Borkowetz, Angelika; Uhlig, Annemarie; Leitsmann, Marianne; Volkmer, Björn; Thomas, Christian; Huber, Johannes
  • Erschienen: Springer Science and Business Media LLC, 2021
  • Erschienen in: Der Urologe
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1007/s00120-021-01444-5
  • ISSN: 0340-2592; 1433-0563
  • Schlagwörter: Urology
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:sec> <jats:title>Hintergrund</jats:title> <jats:p>Die Behandlung von Harninkontinenz und erektiler Dysfunktion verbessert die Lebensqualität vieler Patienten. Insbesondere die Endoprothetik mit Sphinkter- und Penisprothesen erzielt hierbei sehr gute Ergebnisse, wenn konservative Therapieoptionen ausgeschöpft sind. Ziel dieser Studie ist eine Darstellung der Entwicklung und aktuellen Versorgungslage der Sphinkter- und Penisprothesenimplantation in Deutschland.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Material und Methoden</jats:title> <jats:p>Wir führten eine Analyse der Diagnosis-Related-Groups-Abrechnungsdaten in Deutschland im Zeitraum von 2006 bis 2016 durch. Die Versorgungslage im Jahr 2016 beschrieben wir auf Basis der Qualitätsberichtsdaten der deutschen Krankenhäuser.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Ergebnisse</jats:title> <jats:p>Von 2006 bis 2012 stieg die Zahl der implantierten Sphinkterprothesen in Deutschland von 739 auf 1112 (<jats:italic>p</jats:italic> &lt; 0,001) und die Zahl der implantierenden Kliniken von 129 auf 206 (<jats:italic>p</jats:italic> &lt; 0,001). Von 2012 bis 2016 fielen die Fallzahlen auf 980 und die Zahl der Kliniken auf 198. Im Jahr 2016 implantierten 168 (88 %) urologische Kliniken 1–9 Sphinkterprothesen und 23 (12 %) Kliniken ≥ 10 Sphinkterprothesen. Die 10 Top-Kliniken (≥20 Sphinkter) implantierten 34 % (283/839) aller Sphinkter. Von 2006 bis 2013 stieg die Zahl der implantierten Penisprothesen kontinuierlich von 263 auf 503 (<jats:italic>p</jats:italic> &lt; 0,001) sowie die Zahl der implantierenden Kliniken von 71 auf 107 (<jats:italic>p</jats:italic> &lt; 0,001). Von 2013 bis 2016 stagnierte die Fallzahl (<jats:italic>p</jats:italic> = 0,9) und die Zahl der implantierenden Kliniken (<jats:italic>p</jats:italic> = 0,5). Der Anteil implantierter Penisprothesen im Rahmen von Geschlechtsumwandlungen stieg von 17 % im Jahr 2006 auf 25 % im Jahr 2016 (<jats:italic>p</jats:italic> = 0,03). Im Jahr 2016 implantierten 83 (85 %) urologische Kliniken 1–6 Penisprothesen und 14 (15 %) Kliniken ≥ 7 Prothesen. Die 7 Top-Kliniken (≥20 Prothesen/Jahr) implantierten 232/448 (52 %) der Prothesen.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Diskussion</jats:title> <jats:p>Der Versorgungsstand der urologischen Endoprothetik in Deutschland zeigt eine deutliche Zentrenbildung, aber auch eine große Zahl von Kliniken mit geringer Fallzahl. Seit 2012/2013 zeigt sich eine Stagnation der Fallzahlen von Penis- und Sphinkterprothesenimplantationen, die in Zusammenschau mit den Prostatektomiefallzahlen eine Unterversorgung vermuten lässt.</jats:p> </jats:sec>