• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Mentalizing capacity, interest in mentalizing and personality traits Mentalisierungsfähigkeit, Mentalisierungsinteresse und Persönlichkeitsdimensionen
  • Beteiligte: Schwarzer, Nicola-Hans; Nolte, Tobias; Gingelmaier, Stephan
  • Erschienen: Springer Science and Business Media LLC, 2023
  • Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung, 18 (2023) 2, Seite 221-227
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1007/s11553-022-00948-y
  • ISSN: 1861-6755; 1861-6763
  • Schlagwörter: Public Health, Environmental and Occupational Health
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:sec> <jats:title>Ziel der Studie</jats:title> <jats:p>Das Mentalisierungskonzept erfreut sich in klinischen Zusammenhängen zunehmender Popularität. Hierbei repräsentiert die Mentalisierungsfähigkeit – definiert als die Kapazität, Verhaltensweisen auf Basis von psychischen Zuständen wahrnehmen und bedenken zu können – einen wichtigen Aspekt psychischer Gesundheit. Dem theoretischen Entwicklungsmodell folgend ist die Ausprägung der Mentalisierungsfähigkeit maßgeblich von Beziehungserfahrungen in sensiblen Entwicklungsstadien abhängig. Merkmalen wie Geschlecht, Alter oder Intelligenz wird hingegen eine untergeordnete Bedeutung zugesprochen. Inwieweit die Mentalisierungsfähigkeit und das Mentalisierungsinteresse als gesundheitsrelevante Aspekte mit den als „Big Five“ bekannten Persönlichkeitsdimensionen assoziiert sind, wurde bis heute unzureichend untersucht.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Methodik</jats:title> <jats:p>Von 336 nichtklinischen Probanden wurde in einer Querschnittsstudie die Mentalisierungsfähigkeit (experimentell), das Mentalisierungsinteresse (Selbstauskunft) und einzelne Persönlichkeitsdimensionen (Selbstauskunft) erfasst.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Ergebnisse</jats:title> <jats:p>Einzelne Persönlichkeitsdimensionen waren in der untersuchten Stichprobe nicht mit der Mentalisierungsfähigkeit assoziiert. Einzelne Persönlichkeitsdimensionen hingegen sagten das Mentalisierungsinteresse voraus.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Diskussion</jats:title> <jats:p>Trotz enger Zusammenhänge zwischen Einschränkungen der Mentalisierungsfähigkeit und Persönlichkeitsstörungen scheinen individuelle Persönlichkeitszüge in einer nicht-klinischen Stichprobe unabhängig von der Mentalisierungsfähigkeit zu sein. Die Neigung hingegen, mentale Zustände als Erklärungsmodell für Verhaltensweisen zu nutzen, ist mit spezifischen Persönlichkeitsmerkmalen assoziiert.</jats:p> </jats:sec><jats:sec> <jats:title>Schlussfolgerung</jats:title> <jats:p>Die Befunde deuten an, dass in präventiven und gesundheitsfördernden Settings die Unterscheidung zwischen der genuinen Mentalisierungsfähigkeit und dem Interesse an mentalisierenden Zuschreibungsprozessen sorgsam zu berücksichtigen ist, da ein überhöhtes und gleichermaßen unproduktives Interesse an mentalen Zuständen unter Verweis auf die hier berichteten Befunde mit emotionaler Instabilität assoziiert ist.</jats:p> </jats:sec>