Professional Vision Practices of Preservice and In-Service Biology Teachers Regarding Addressing Anthropomorphic and Teleological Student Conceptions in Evolution Classes Praktiken der Unterrichtswahrnehmung hinsichtlich des Umgangs mit anthropomorphen und teleologischen Schülervorstellungen im Evolutionsunterricht
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Medientyp:
E-Artikel
Titel:
Professional Vision Practices of Preservice and In-Service Biology Teachers Regarding Addressing Anthropomorphic and Teleological Student Conceptions in Evolution Classes Praktiken der Unterrichtswahrnehmung hinsichtlich des Umgangs mit anthropomorphen und teleologischen Schülervorstellungen im Evolutionsunterricht
Beteiligte:
Steinwachs, Jens;
Martens, Helge
Erschienen:
Springer Science and Business Media LLC, 2023
Erschienen in:
Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften, 29 (2023) 1
Beschreibung:
ZusammenfassungIm komplexen Unterrichtsgeschehen sollten Lehrer*innen Situationen erkennen und verstehen, in denen ein Umgang mit Schülervorstellungen bedeutsam ist. Zu der Frage, wie die Relation von Schülervorstellungen und fachlichen Normen im Unterricht bearbeitet werden soll, existieren in der Biologiedidaktik unterschiedliche Positionen. Aus der Perspektive einer strukturtheoretischen Professionstheorie lässt sich diese Relation als Sachantinomie beschreiben, deren angemessene Bearbeitung eine professionelle Unterrichtswahrnehmung voraussetzt. In dieser rekonstruktiven Studie wird die Unterrichtswahrnehmung von Studierenden, Referendar*innen und Lehrpersonen mit dem Unterrichtsfach Biologie erforscht, indem die soziale Praktik des Sprechens über den Umgang mit anthropomorphen und teleologischen Schülervorstellungen im Evolutionsunterricht untersucht wird. Zur Datenerhebung wurde eine Videovignette als Impuls für 31 Gruppendiskussionen und 9 separate Einzelinterviews mit insgesamt 115 angehenden und berufstätigen Biologielehrpersonen eingesetzt. Die Datenauswertung erfolgt mit der Dokumentarischen Methode, da diese auf die Analyse sozialer Praktiken ausgerichtet ist. Von den 40 Fällen wurden 15 Fälle vollständig interpretiert und zur Typenbildung herangezogen. Die Analysen zeigen, dass in allen Fällen über das Verhältnis von Vermittlung und Aneignung fachlicher Normen sowie von Schülervorstellungen und fachlichen Normen im Modus einer Bewertung gesprochen wird: Die angehenden und berufstätigen Lehrpersonen bewerten sowohl das Handeln der Lehrperson bei der Vermittlung als auch die Aneignung der Schüler*innen. Die vier rekonstruierten Typen unterscheiden sich u. a. darin, welche Bedeutung Schülervorstellungen zugeschrieben wird. Die Vorstellungen der Schüler*innen werden als Indikatoren von Fachwissenslücken, als falsches Wissen, als unzureichendes Wissen oder als ein koexistierendes Erfahrungswissen konstruiert. Die Ergebnisse dieser Studie werden exemplarisch in Beziehung zu fachdidaktischen sowie professionstheoretischen Normen gesetzt, um Herausforderungen für die Lehrer*innenbildung zu diskutieren.