Beschreibung:
Fragestellung: Das erhöhte Risiko von Kindern und Jugendlichen aus alkoholbelasteten Familien psychische Auffälligkeiten zu entwickeln, kann unter anderem durch dysfunktionale Kognitionen mit bedingt sein. Ob sich betroffene Kinder und Jugendliche hinsichtlich kognitiver Muster von unbelasteten Kinder und Jugendliche unterscheiden und ob diese kognitiven Muster eine Bedeutung für das Auftreten psychischer Auffälligkeiten besitzen, ist Gegenstand der vorliegenden Studie. Methodik: Die Querschnittsstudie mit Kontrollgruppendesign beruht auf einer Fragebogenerhebung bei 72 Kindern und Jugendlichen aus alkoholbelasteten Familien und 109 unbelasteten Kindern und Jugendlichen. Ergebnisse: Dysfunktionale Denkmuster sind nicht unbedingt typisch für betroffene Kinder und Jugendliche. Dennoch hängen in dieser Gruppe kognitive Muster mit einer psychischen Symptombelastung zusammen. Dies ist jedoch auch bei unbelasteten Kindern und Jugendlichen der Fall. Schlussfolgerungen: Die Bearbeitung negativer kognitiver Muster kann sowohl in der selektiven als auch in der universellen Prävention sinnvoll sein. Weitere Forschungsarbeiten sind notwendig, um spezifische Gedankenmuster von Kindern und Jugendlichen aus alkoholbelasteten Familien zu identifizieren.