• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Alkoholbezogene Störungen bei Menschen in Einrichtungen der stationären Altenhilfe: eine bundesweite repräsentative Studie
  • Beteiligte: Schäufele, Martina; Weyerer, Siegfried; Hendlmeier, Ingrid; Köhler, Leonore
  • Erschienen: Hogrefe Publishing Group, 2009
  • Erschienen in: SUCHT
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1024/2009.05.04
  • ISSN: 0939-5911; 1664-2856
  • Schlagwörter: Psychiatry and Mental health ; Public Health, Environmental and Occupational Health ; Medicine (miscellaneous)
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:p> Fragestellung: Ziel der Studie war es, erstmals in Deutschland auf der Grundlage einer bundesweiten repräsentativen Stichprobe die Prävalenz alkoholbezogener Störungen und damit assoziierte Charakteristika in der Bewohnerschaft von Altenpflegeheimen zu ermitteln. &lt;/p&gt;&lt;p&gt; Methodik: Ausgehend von einer für Deutschland repräsentativen Zufallsstichprobe von 609 vollstationären Pflegeeinrichtungen (Erhebung durch TNS Infratest Sozialforschung), wurde durch ein zweistufiges geschichtetes Zufallsverfahren eine Substichprobe (Stufe 1: N=185 Heime; Stufe 2: N=86 Heime) für die vorliegende Untersuchung gewonnen. Davon nahmen 67,4 % (N=58 Heime) an der Studie teil (untersuchte Bewohnerzahl: 4.481; Durchschnittsalter: 82,6 Jahre; 78 % Frauen). Zentrales Untersuchungsinstrument war ein standardisiertes Pflege- und Verhaltensassessment (PVA), das durch qualifizierte Pflegekräfte bearbeitet wurde. Mittels des PVA wurden für alle Bewohnerinnen und Bewohner³ unter anderem die ärztlichen Diagnosen sowie der aktuelle Alkoholkonsum und Rauchen erhoben. &lt;/p&gt;&lt;p&gt; Ergebnisse: Im Mittel lagen bei 5,8 % der Bewohner (Spanne zwischen den Einrichtungen: 0–31 %) ärztlich diagnostizierte (lifetime) alkoholbezogene Störungen nach ICD-10: F10 vor. Aktueller riskanter Alkoholkonsum (&amp;gt;20 g/&amp;gt;30 g bei Frauen/Männern) wurde bei 0,3 % der Personen festgestellt. Die Wahrscheinlichkeit einer (lifetime) Alkoholdiagnose war positiv assoziiert mit: männlichem Geschlecht, jüngerem Alter, weniger sozialen Kontakten von außerhalb des Heims, geringerem Grad funktioneller Einschränkungen, tendenziell ausgeprägterer neuropsychiatrischer Symptomatik, häufigerem riskanten Alkoholkonsum sowie Rauchen und teilweise mit erhöhter somatischer Morbidität. &lt;/p&gt;&lt;p&gt; Schlussfolgerungen: Alkoholbezogene Störungen sind unter der Bewohnerschaft von stationären Altenpflegeeinrichtungen vergleichsweise häufig. Die Betroffenen bilden eine besondere Gruppe, die spezielle Anforderungen an Therapie und Versorgung stellt. </jats:p>