Beschreibung:
Zusammenfassung. In der vorliegenden Studie wurde der Einfluß des Behandlungssettings (Einzel- vs. Gruppentherapie) auf die Effektivität eines ambulant durchgeführten standardisierten Schmerzbewältigungstrainings untersucht, das zusätzlich zu einer medizinischen Schmerzbehandlung angeboten wurde. Insgesamt gingen 102 Datensätze von jeweils 34 Einzel-, Gruppen- und Kontrollpatienten in die Auswertung ein. Mit der psychologischen Zusatzbehandlung konnten in beiden Settingbedingungen gegenüber der rein medizinisch behandelten Kontrollgruppe signifikante Verbesserungen in den drei Hauptvariablen ‘subjektive Beeinträchtigung’, ‘katastrophisierende Kognitionen’ und ‘Depressivität’ sowie in weiteren Erfolgsvariablen erzielt werden. Inferenzstatistisch ergeben sich keine signifikanten Settingunterschiede, allerdings weisen die Effektstärken zum Katamnesezeitpunkt in den beiden erstgenannten Merkmalen auf eine gewisse Überlegenheit des Gruppensettings hin. Hinsichtlich der ‘Depressivität’ zeigen sich keine nennenswerten Effektivitätsunterschiede, ebenso wie bei der Mehrzahl aller weiteren untersuchten Outcome-Maße. Folglich sollte zumindest bei einem Schmerzbewältigungstraining aufgrund von zeit- sowie kostenökonomischen Überlegungen der Gruppenbehandlung der Vorzug gegeben werden.