• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Blinde Flecken? Der Einfluss von Stigma auf die psychotherapeutische Versorgung von Menschen mit Schizophrenie
  • Beteiligte: Schlier, Björn; Lincoln, Tania Marie
  • Erschienen: S. Karger AG, 2016
  • Erschienen in: Verhaltenstherapie
  • Sprache: Englisch
  • DOI: 10.1159/000450694
  • ISSN: 1016-6262; 1423-0402
  • Schlagwörter: Psychiatry and Mental health ; Clinical Psychology
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:p>Schizophreniepatienten beklagen eine geringe Verfügbarkeit von Psychotherapie als häufige Form der Stigmatisierung. In diesem Artikel untersuchen wir, inwiefern Patienten mit Schizophrenie psychotherapeutisch unterversorgt sind und ob es eine Benachteiligung von Patienten mit Schizophrenie gegenüber anderen Patientengruppen gibt. Weiterhin prüfen wir, inwiefern eine Benachteiligung durch individuelle und strukturelle Stigmatisierung verursacht wird. Zunächst erfolgt eine systematische Übersicht über die mögliche Unterversorgung und Benachteiligung bei der stationären und ambulanten psychotherapeutischen Behandlung. Anschließend beleuchten wir strukturelle Ursachen sowie Hinweise auf individuelle Stigmatisierung durch Behandler und stellen Studien vor, die den Zusammenhang zwischen individueller Stigmatisierung durch Behandler und versorgungsrelevanten Entscheidungen untersuchen. Hierbei zeigt sich, dass ein Großteil der Patienten mit Schizophrenie keine Psychotherapie erhält. Während die Datenlage zur stationären Versorgung nicht ausreicht, um eine etwaige Benachteiligung gegenüber anderen Patienten zu beurteilen, deuten Versorgungsquoten in der ambulanten Behandlung auf eine solche Benachteiligung hin. Mögliche strukturelle Ursachen hierfür sind die Aufrechterhaltung von Fehlannahmen über Schizophrenie in der Ausbildung und durch Entscheidungsträger im Versorgungssystem sowie die Komm-Struktur des Versorgungssystems. Stigmatisierende Einstellungen von Behandlern, insbesondere ein prognostischer Pessimismus, stellen potenzielle individuumsbezogene Ursachen dar. Eine Stigmatisierung im Versorgungssystem erfolgt sowohl durch Versorgungsstrukturen als auch individuell durch Behandler. Mögliche Maßnahmen zur Verbesserung dieses Missstands werden diskutiert.</jats:p>