• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Klage der Natur : Affekt, Gehör und Austausch im Szenario des Sprachursprungs bei Herder und Benjamin : Affekt, Gehör und Austausch im Szenario des Sprachursprungs bei Herder und Benjamin
  • Beteiligte: Prade‐Weiss, Juliane
  • Erschienen: Wiley, 2019
  • Erschienen in: Orbis Litterarum
  • Sprache: Englisch
  • DOI: 10.1111/oli.12211
  • ISSN: 0105-7510; 1600-0730
  • Schlagwörter: Literature and Literary Theory
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:title>Abstract</jats:title><jats:p>Die Studie analysiert die Rolle der Sprache des Klagens in Herders sowie Benjamins Überlegungen zum Sprachursprung, die der für das systematische Verständnis der Sprache ebenso grundlegenden wie vernachlässigten Frage nachgehen, wie wechselseitiger Austausch in der Struktur der Sprache verankert ist. Herder und Benjamin greifen das alte Motiv der Klage der Natur auf, das in der Dichtung seit der Antike eine phonetisch‐affektive Kontaktzone zwischen natürlichen Tönen sowie Äußerungen von Lebewesen einerseits und andererseits der artikulierten Wortsprache darstellt. Herders <jats:italic>Abhandlung über den Ursprung der Sprache</jats:italic> (1772) und Benjamins <jats:italic>Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen</jats:italic> (1916) erschließen die phonetische Materialität und affektive Motivation der menschlichen Sprache in der Lektüre von Sophoklesʾ <jats:italic>Philoktet</jats:italic> und der Genesis. In der Adaption von Szenen dieser Texte übernehmen sie auch die Maßgabe der Betrachtung aus der Distanz, die neben szenischen auch theoretischen Texten eingeschrieben ist. Herders <jats:italic>Abhandlung</jats:italic> schildert die geniun menschliche Sprache just dadurch als Abstraktionsvermögen, dass sie Abstand nimmt von dem Affektausdruck, der durch Akzentuierung der wahrnehmbaren Materialität der Sprache Gehör und Erwiderung erheischt. Benjamins Diskurs stellt die apodiktische Gewaltsamkeit des theoretischen Vorgehens aus, den spezifisch menschlichen Zugang der Welt vermittels der Sprache zu begründen durch Absehen von der Natur.</jats:p>