• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Kindesschutz- und Jugendstrafverfahren als Schauplätze geschlechtlicher Subjektivierungsprozesse
  • Beteiligte: Cottier, Michelle
  • Erschienen: Walter de Gruyter GmbH, 2006
  • Erschienen in: Zeitschrift für Rechtssoziologie
  • Sprache: Englisch
  • DOI: 10.1515/zfrs-2006-0203
  • ISSN: 2366-0392; 0174-0202
  • Schlagwörter: Law
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title> <jats:p> Der Beitrag erweitert die Diskussion um die Partizipationsrechte von Kindern um die Dimension „Geschlecht“ und verwendet eine Sichtweise auf das Verfahren als Schauplatz geschlechtlicher Subjektivierungsprozesse. Anhand ausgewählter Ergebnisse einer in der Schweiz durchgeführten vergleichenden Untersuchung von Jugendstraf- und Kindesschutzverfahren, die beide die außerfamiliäre Platzierung von Kindern und Jugendlichen zum Gegenstand haben, wird aufgezeigt, wie die beiden Verfahrenstypen am gesamtgesellschaftlichen Projekt der geschlechtsspezifischen Sozialisation von Kindern mitwirken. Das Jugendstrafverfahren wird in Bezug auf die von Behördenseite im Lauf des Verfahrens geführte Anzahl von Gesprächen mit Kind und/oder Eltern als kindzentriert charakterisiert. Seine diskursive Fokussierung auf die Überwindung von Delinquenz und die Einübung von Selbstkontrolle wird als Ausrichtung an männlichen Sozialisationsformen verstanden. Das Kindesschutzverfahren auf der anderen Seite berücksichtigt rein quantitativ Kinder und Eltern durchschnittlich etwa in gleichem Maß, ist also familienzentriert. Auf der diskursiven Ebene unterstützt es durch sein Bild des abhängigen und schutzbedürftigen Kindes ein Ideal weiblicher Sozialisation, das Mädchen und Frauen in erster Linie in Beziehung zu anderen Menschen definiert.</jats:p>