• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Die Überlebenschancen unterschiedlicher Umweltethiken
  • Beteiligte: Döbert, Rainer
  • Erschienen: Walter de Gruyter GmbH, 1994
  • Erschienen in: Zeitschrift für Soziologie, 23 (1994) 4, Seite 306-322
  • Sprache: Englisch
  • DOI: 10.1515/zfsoz-1994-0404
  • ISSN: 0340-1804; 2366-0325
  • Schlagwörter: Sociology and Political Science
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Zusammenfassung Umweltethiken haben in den letzten Jahren eine Boom-Phase erlebt. Dabei wurden zunehmend auch Ethiken propagiert, die den traditionellen europäischen Anthropozentrismus durch eine stärker kosmozentrische Ausrichtung ablösen wollen. Der vorliegende Artikel versucht, auf der Basis verfügbarer Informationen über gesellschaftliche Mentalitäten herauszufinden, wie es um die Durchsetzungsfähigkeit kosmozentrischer Ethiken steht. Begünstigt werden kosmozentrische Deutungen durch die Entwertung der materialistischen Güter; durch die Aufwertung der Identitätsthematik und ihre Fokussierung auf Nicht-Materielles (Wertwandel); durch die Deutung des Identitätsbegriffs als „Einzigartigkeit“; durch das akkumulierende Sachwissen über ökologische Gefährdungen und die damit einhergehende Aufwertung von unzerstörter Natur. Dem wirken entgegen: die ungünstigen Sozialisationsbedingungen von Umweltmoral; die egozentrische Ausgangsbasis aller Sozialisationsprozesse; die unzureichenden sozialstrukturell (grid- group) generierten Plausibilitäten für holistische Naturkonzepte; zuwiderlaufende Interessenlagen, gegenläufige berufliche Praktiken und stark anthropozentrische Rechtsstrukturen. Insgesamt zeichnet sich als dominierendes gesellschaftliches Bewußtsein kein neuer Kosmozentrismus ab, sondern eine Melange aus keineswegs konsistenten Deutungsmu- stem, innerhalb deren „Natur“ deutlich aufgewertet ist, ohne den Anthropozentrismus verdrängen zu können.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang