• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Internetfreiheit im internationalen Vergleich: Eine Analyse von Beobachtungsinstrumenten für Meinungs- und Informationsfreiheit im Netz
  • Beteiligte: Czepek, Andrea
  • Erschienen: Nomos Verlag, 2022
  • Erschienen in: UFITA, 86 (2022) 1, Seite 7-37
  • Sprache: Ohne Angabe
  • DOI: 10.5771/2568-9185-2022-1-7
  • ISSN: 2568-9185
  • Schlagwörter: Earth-Surface Processes
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Große Erwartungen wurden in den 1990er Jahren in das Internet gesetzt, politische Partizipation und einen freien Meinungsaustausch aller Bürger*innen ohne Zugangsbeschränkungen zu ermöglichen. Inzwischen ist jedoch deutlich geworden, dass der Zugang zum Internet im weltweiten Vergleich sehr unterschiedlich frei ist und dass eine ganze Reihe von Faktoren Internetfreiheiten einschränken. Die Deregulierung des Internet hat zur wirtschaftlichen Macht weniger globaler Player (Google, Apple, Facebook, Amazon) mit geschlossenen Plattformen geführt, deren intransparente Empfehlungs-Algorithmen steuern, welche Informationen wie und an wen verbreitet werden. Autoritäre Regierungen nutzen die Möglichkeiten des Internet, um Bürger zu überwachen, zu kontrollieren, einzuschränken und zu verfolgen. Fake News, Hassrede, Beleidigungen und Verleumdungen werden unter dem Deckmantel der Meinungsäußerungsfreiheit verbreitet und sind nur schwer zu verfolgen. Der technische, wirtschaftliche und politische Zugang zum Internet und zum freien Informationsaustausch ist weltweit zwischen verschiedenen Ländern und verschiedenen Bevölkerungsgruppen sehr unterschiedlich verteilt. Der Beitrag diskutiert einige konkrete Herausforderungen im Hinblick auf Regulierung und Freiheit der Kommunikation über das Internet und stellt mehrere Ansätze vor, mit denen versucht wurde, Internetfreiheit in verschiedenen Dimensionen zu messen und zu vergleichen. Solche Indizes waren bisher oft zeitlich begrenzte Projekte, die teilweise Lücken in der geographischen Auswahl der untersuchten Länder oder einen kulturellen oder politischen Bias bei der Definition und Interpretation aufweisen. Mehrere Indizes beruh(t)en auf subjektiven Expert*inneneinschätzungen oder gar geschätzten Daten, die in quantitative Scores und Rankings überführt werden und damit eine Exaktheit suggerieren, die die Befragungen gar nicht hergeben. Andere haben versucht, Internetblockaden technisch zu messen; diese Indizes haben wiederum das Problem, dass die Erfassung technischer Daten ein hohes Maß an zusätzlicher Interpretation des Kontextes erfordert. Insgesamt erschwert der Mangel an einer dauerhaften und unabhängigen Finanzierung eine kontinuierliche Beobachtung der Internetfreiheit weltweit.