Beschreibung:
'Der Artikel präsentiert vor dem Hintergrund soziologischer Theorien zur europäischen Identität Daten über die Europaverbundenheit der ÖsterreicherInnen. Zunächst werden theoretische Konzepte vorgestellt, die sich grundsätzlich zu deren Beschreibung eignen: die auf Simmel zurückgehende Theorie der multiplen Identitäten, Tajfels und Turners 'Social Identity'-Theorie sowie Festingers Gedanken zum Sozialen Vergleich. Anschließend wird untersucht, welche Rahmenbedingungen für eine europäische Identität gegeben sind bzw. welche nötig wären. Als prinzipielle Möglichkeiten von Identitätsinhalten werden politische und kulturelle Identitäten kontrastiert. Der Beitrag kommt zur Schlussfolgerung, dass eine europäische Identität wohl eher als eine politische möglich ist. Im nachfolgenden empirischen Teil werden schließlich Eurobarometer-Daten der letzten Jahre analysiert und dahingehend interpretiert, dass die europäische Identität der ÖsterreicherInnen, so überhaupt vorhanden, v. a. von der stärkeren nationalen Identität bestimmt ist. Die Daten belegen, dass die nunmehr neun-jährige Mitgliedschaft Österreichs in der EU zu keiner Intensivierung der emotionalen Bindung an die EU beigetragen hat.' (Autorenreferat)